Solarkinder und Schatten über dem 910er-Bus

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4. Oktober 2025 – Heute geht es um Kinder, die in der Klimaschule Oescher Solarpanels montieren, einen erfolgreichen jungen Zolliker im Gourmetbereich, eine überraschende Auszeit im Café am Puls, einen zusätzlichen Gemeinderats-Kandidaten sowie um die ungewisse Zukunft der Buslinie 910.

BARBARA LUKESCH UND RENE STAUBLI

Barbara Lukesch und René Staubli

Am Donnerstag war Klimaschule am Oescher. Auf dem Programm stand diesmal die Solarenergie, organisiert von der Klimaschutzorganisation My blue Planet, die auch schon den Blackout Day durchgeführt hatte. Die Sonne zierte sich zwar zunächst und es war bitterkalt, aber das Programm war anregend, «praxisnah und erlebnisorientiert», wie es die Veranstalter auf ihrer Website versprechen, und heizte allen ein.

Die Viert-, Fünft- und Sechstklässler, 10- bis 12jährige Knaben und Mädchen, absolvierten im Verlauf des Vormittags drei Posten: Eine Gruppe besuchte einen Energie-Workshop. Dort erfuhren, ja, erlebten die Kleinen, dass die Sonne so viel Kraft hat, dass sie selbst bei wolkenverhangenem Himmel via Solarzellen einen kleinen Propeller anzutreiben vermag. Allgemeines «Oh» und «Ah». Man spürte auf der Stelle, dass hier ein Wissens-Funke gesprungen war. So muss Schule sein!

Am Posten Zwei wurden die Kinder vertraut gemacht mit den Energiefressern unseres Alltags, aber auch mit Möglichkeiten Energie zu sparen. So visualisierten unterschiedlich grosse Holzblöcke den Ferienflug als Energiefresser grössten Ausmasses und das Aufladen des Handys als vergleichsweise marginale Grösse. Dazu lernten die Knaben und Mädchen, dass es Energie spart, wenn sie im Winter einen Pullover tragen statt die Heizung hochzustellen und dass 5 Minuten Stosslüften besser ist als stundenlang die Fenster offen zu lassen.

Das Highlight war die Dachbegehung, an der nur die älteren Kinder teilnehmen durften, deren Eltern eine Einwilligung unterschrieben hatten. Zweck der Übung? Angeleitet von Solarmonteuren durften sie helfen, einzelne Solarpanels auf dem Dach vom Oescher C zusammenzustecken und zu befestigen. Auch damit sollten das Wissen über erneuerbare Energien und die Sensibilisierung für deren Nutzen schon bei den PrimarschülerInnen gesteigert werden.

Dazu passt natürlich der Slogan der Klimaschule Oescher, der Buchstabe für Buchstabe auf farbigen Wimpeln am Schulhaus prangt: «Wir im Oescher können’s lenken, wenn wir ans Klima denken.»

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Schöner Erfolg für den Zolliker Stefano Pepe (34). Wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet, hat der Sohn des dorfbekannten Busfahrers Pasquale Pepe am 1. Oktober die Geschäftsführung im Küsnachter Delikatessengeschäft Moreira übernommen. Er hat eine steile Karriere hingelegt: Kochlehre im Zolliker Feinschmeckerlokal «Höchi», Koch im Sternelokal «Wiesengrund» in Uetikon, Hotelfachschule in Zürich, Beschaffungschef im Arosa Kulm Hotel, Verkaufsmanager bei Globus Delicatessa an der Bahnhofstrasse.

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Das Café am Puls bleibt nicht nur über die Herbstferien, sondern auch danach bis zum 1. Dezember geschlossen. Die reformierte Kirche als Betreiberin braucht eine Auszeit, um die interne Organisation zu überdenken. Die anderen Angebote wie der «Talk am Puls», das «Sing-Café», «Atelier mit de Chliine» sind von der vorübergehenden Schliessung nicht betroffen.

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Wie am Freitag bekannt wurde, wollen die Grünliberalen im Gemeinderat den frei werdenden Sitz ihres Parteikollegen Sascha Ullmann mit dem Kandidaten Hermann Josef Stern besetzen. Die Zukunft Zollikons brauche Weitsicht, wird Stern in der Medienmitteilung zitiert: «Ich stehe dafür, frühzeitig politische und finanzielle Risiken zu erkennen und anzugehen, damit unsere Gemeinde die attraktivste zum Leben und Arbeiten bleibt». Stern ist Ökonom, Manager und Wirtschaftsjournalist.

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Der Bus 910 fährt zum Leidwesen der ZollikerberglerInnen bis auf weiteres nicht zum Bahnhof Tiefenbrunnen. Der Regierungsrat sieht dafür keinen Grund und hat einen Rekurs des Gemeinderats abgelehnt. Dieser verzichtet auf einen Weiterzug, weil er die Erfolgsaussichten als gering einschätzt und das Verfahren wohl auch mit der Auflage des neuen Verbundfahrplans 2027/28 kollidieren würde. Sobald dieser vorliegt, will der Gemeinderat das Anliegen mit dem 910er-Bus erneut einbringen. Sollte es wiederum abgelehnt werden, erwägt der Gemeinderat, die Linie 910 auf Kosten der Gemeinde bis zum Tiefenbrunnen zu verlängern. Laut dem Gesetz über den öffentlichen Personenverkehr (PVG) sind Gemeinden berechtigt, «über das Verbundangebot hinaus zusätzliche Linien und Linienergänzungen zum Verbundtarif einzuführen», wobei sie die Kosten selber tragen müssen, aber einen Teil der Einnahmen erhalten. Schön wäre natürlich, wenn unser Gemeinderat die Reihenfolge umstellen würde: Zuerst den Bus 910 auf eigene Kosten einführen und später schauen, ob diese von der Bevölkerung ersehnte Lösung auch dem Regierungsrat gefällt.

Drohenaufnahme auf der Frontseite: Adrian Michael

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