Tabula rasa auf dem Geren-Areal

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3. November 2025 – Geren-Areal: Abbruch aller Gebäude und völlige Neukonzeptionierung. Roswies: Moderate Überbauung mit Familien- und Alterswohnungen unter Bewahrung einer grossen Freifläche. Die Ergebniskonferenz vom Samstag hat klar gezeigt, wohin die Planung führen soll. 

Kommt alles weg: Bahnhofgebäude, Rosengarten, Chramschopf, Gerensaal, Freizeitdienst (Fotos: ZN)
Kommt alles weg: Bahnhofgebäude, Rosengarten, Chramschopf, Gerensaal, Freizeitdienst (Fotos: ZN)

VON RENE STAUBLI

Die monatelange Vorbereitung unter Einbezug der Bevölkerung (Auftaktforum, Online-Umfrage, Vertiefungsforum), der Verwaltung, der politischen Parteien, des Quartiervereins und privaten Besitzern von Immobilien auf dem Geren-Areal hat sich ausgezahlt. Die Ergebniskonferenz vom Samstag in der Turnhalle Rüterwis brachte klare Ergebnisse:

  • Das Geren-Areal soll zu einem lebendigen Begegnungsort mit allerlei Versorgungsangeboten werden. Konkret: alle Gebäude (ausser dem geschützten Haus mit Comestibles Weber) sollen abgerissen werden. Neubauten sind maximal 4-stöckig. Kurzzeitparkplätze in einer Tiefgarage. In den Erdgeschossen nebst den bisherigen Nutzungen (Chramschopf, Freizeitdienst, Bibliothek, Saal) kleinteilige Ladenlokale, ein mittelgrosser Detailhändler, evtl. ein Hofladen, ein Restaurant mit Aussenplätzen an bester Lage, Dienstleistungen wie Coiffeur, Convenience-Angebote für Pendler, Veloabstellplätze. Vom 1. Obergeschoss an kleine Wohnungen für Singles, Paare, altersdurchmischtes Wohnen. Ausgestaltung als Dorfplatz mit Punktbebauungen anstelle von Riegeln und grosszügigen Freiräumen.
  • Das Roswies-Areal soll zu einem Kompromiss zwischen jenen werden, die es als Freifläche erhalten wollen, und jenen, die sich eine dichte Überbauung mit Wohnhäusern wünschen. Konkret: Grösstmöglicher Erhalt der bestehenden Freiflächen und evtl. der (baufälligen) Scheune. Geringe Ausnützung von 40 bis 60 Prozent (was rund 25 Wohnungen entspricht). Wohnungen für Jung und Alte auf allen Geschossen, gemeinsam genutzte Freiflächen, evtl. mit Kinderspielplatz.
  • Die beiden Areale sollen grundsätzlich unabhängig voneinander entwickelt, aber räumlich gut aufeinander abgestimmt sein. Eine Etappierung ist möglich. Zwischen Geren und Roswies soll es eine gute Sichtverbindung geben, um das Gemeinsame zu betonen. Was bleibt, ist die Trennung durch die Kantonsstrasse – weder Unter- noch Überführungen sind machbar.
  • Um Angebote wie den Chramschopf, den Freizeitdienst und die Bibliothek auch während der Bauarbeiten aufrecht zu erhalten, sollen Zwischennutzungen organisiert werden.
  • Sollte Patrick Dümmler im März 2026 als Gemeindepräsident gewählt werden, würde er die Zentrumsentwicklung Zollikerberg in der Präsidialabteilung ansiedeln und persönlich leiten – mit klaren Zielen: «Abstimmungsreife Vorlage bis zum Ende der Legislatur 2026-2030, Beginn der Bauarbeiten zu Beginn der übernächsten Legislatur.» Er wünsche sich Lösungen, hinter denen der Grossteil der Bevölkerung stehe, sei sich aber bewusst, «dass wir nicht alle mitnehmen können». Ebenso klar sei, dass Rekurse die Planungen verzögern könnten.

Die Ergebniskonferenz zeigte, dass die völlige Neugestaltung des Geren-Areals vom Grossteil der Anwesenden und bislang Befragten begrüsst wird. «Absolut perfekt, super!», war bei den Gruppendiskussionen auf einem Zettel zu lesen.

Hingegen scheiden sich die Geister an den Plänen für das Roswies-Areal. Die einen bedauern den Verlust von Freiflächen, die andern kritisieren die geringe Zahl geplanter Wohnungen. Für Gemeinderat Dümmler ist das keine Überraschung. Das gesamte Areal solle deshalb in der Bauzone verbleiben, «damit die nächste Generation immer noch frei entscheiden kann, ob sie die Roswies zusätzlich überbauen und verdichten will».

Lob vom Quartierverein

Renate Diener, Co-Präsidentin des Quartiervereins Zollikerberg, lobte die «sehr sorgfältige und umsichtige Planung unter Einbezug aller interessierten Kreise». Der Quartierverein finde es gut, auf dem Geren-Areal «Tabula rasa zu machen und etwas völlig Neues zu konzipieren». Wichtig sei einfach, die laufenden Angebote «nicht gegen die Wand zu fahren – der Betrieb muss auch während der Bauzeit weitergehen können, eventuell mit Provisorien auf der Roswies». Laut Dümmler wäre auch die Zwischennutzung von Räumlichkeiten im derzeitigen Betreuungshaus Rüterwis denkbar.

Die aktuellen Unterlagen zur räumlichen Entwicklung auf den beiden Arealen, der Freiraumgestaltung, der Gebäudenutzung und des Mobilitätskonzepts sind auf einem vierseitigen Papier festgehalten, das hier als PDF heruntergeladen werden kann. Es soll in den nächsten Monaten überarbeitet werden, u.a. mit den Erkenntnissen aus der Ergebniskonferenz vom Samstag.

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