Bei der FDP hängt der Haussegen schief

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4. November 2025 – Dominik Letsch (FDP) kann sich mit seinem Parteikollegen Marc Raggenbass, der das Präsidium übernehmen möchte, keine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Rechnungs- und Geschäftsprüfungs-Kommission RGPK vorstellen. Er hat seine Kandidatur deshalb zurückgezogen.

Ausriss aus der FDP-Medienmitteilung vom 9. September 2025
Ausriss aus der FDP-Medienmitteilung vom 9. September 2025

VON RENE STAUBLI

Dominik Letsch, seit 2022 Mitglied der RGPK, bestätigte gestern Abend seinen Entschluss per Mail: «Tatsächlich kann ich mir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Marc Raggenbass in der RGPK nicht vorstellen und habe daher meine erneute Kandidatur zurückgezogen. Ich bedauere diesen Entscheid, welcher mir nicht leicht gefallen ist, da ich die Arbeit in der RGPK in der jetzigen Zusammensetzung als parteiübergreifend sehr angenehm und konstruktiv empfinde.»

Informationen der «ZollikerNews», wonach Letsch nicht das einzige RGPK-Mitglied der FDP sein könnte, das seine Kandidatur zurückzieht, waren gestern nicht zu erhärten. Weder André Wohlgemuth (seit 2023 im Amt) noch Severin Luder (seit 2022) reagierten auf schriftliche Anfragen.

Die FDP hat Raggenbass im September als neues Mitglied und künftigen Präsidenten der RGPK nominiert. Kurz zuvor hatte er im Amtsblatt «ZollikerZumikerBote» auf eigene Kosten ein ganzseitiges Inserat geschaltet. Unter dem Titel «Begeht die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission Arbeitsverweigerung?» warf er dem Gremium – und damit auch seinen Parteikollegen Wohlgemuth, Letsch und Luder – vor, die Behörde kenne auch nach vier Jahren ihre Kompetenzen und Aufgaben nicht. Die «Untätigkeit der RGPK», beispielsweise bei der Beaufsichtigung des teuren Fohrbach-Projekts, grenze an Arbeitsverweigerung und schade ihrem Ansehen und der Demokratie.

Raggenbass will antreten

Raggenbass sagte gestern, die Partei habe mit seiner Nominierung einen klaren Entscheid gefällt. Stand heute gehe er davon aus, dass er Kandidat für das Präsidium bleibe. Raggenbass möchte Nachfolger seines Parteikollegen Viktor Sauter werden, der die Behörde seit dem Jahr 2014 präsidiert und im nächsten März nicht zur Wiederwahl antritt.

Ortspartei-Präsident Felix Heer räumte ein, dass die Kollegenschelte mittels Inserat in der RGPK für Aufsehen gesorgt habe. Den Entscheid von Letsch erwähnte er am Nachmittag nicht, schloss aber aus, dass alle drei FDP-Kandidaten den Rückzug antreten könnten, wenn die FDP an der Raggenbass-Kandidatur festhalte.

Die Zeit drängt

Die Parteien müssen der Gemeinde ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die am 8. März stattfindenden Behördenwahlen bis am 12. November melden. Die Liste wird am Freitag, 21. November, im Amtsblatt publiziert. Danach läuft eine Frist bis zum 28. November, in der die Wahlvorschläge noch geändert oder zurückgezogen werden können. Bis dahin können auch neue Kandidaturen eingereicht werden. Die FDP hat also noch dreieinhalb Wochen Zeit, einen oder mehrere Ersatzkandidaten zu suchen.

Die bisherigen RGPK-Mitglieder Thomas Winkler und Iris Heeg (beide Forum 5W) stellen sich zur Wiederwahl. Neu kandidieren Sandra Strickler (GLP) und Christopher Linter (SVP).

Die FDP stellt derzeit in der RGPK den Präsidenten und 3 Mitglieder
Die FDP stellt derzeit in der RGPK den Präsidenten und 3 Mitglieder

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