Claudia Irniger tritt nicht wieder an

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15. Mai 2025 – Claudia Irniger (FDP) gibt ihr Amt als Schulpräsidentin zum Ende der Legislatur ab. Ihr Parteikollege David Sarasin kann sich vorstellen, ihre Nachfolge anzutreten. Interesse bekundet auch die GLP, ohne Namen zu nennen. Die EVP bringt Schulpfleger Rui Biagini (GLP) ins Spiel. Derweil steht die Schule Rüterwis ohne Schulleitung da. (1 Kommentar)

15. Mai 2025 – Claudia Irniger (FDP) gibt ihr Amt als Schulpräsidentin zum Ende der Legislatur ab. Ihr Parteikollege David Sarasin kann sich vorstellen, ihre Nachfolge anzutreten. Interesse bekundet auch die GLP, ohne Namen zu nennen. Die EVP bringt Schulpfleger Rui Biagini (GLP) ins Spiel. Derweil steht die Schule Rüterwis ohne Schulleitung da.

Claudia Irniger, David Sarasin, Rui Biagini (Fotos: zVg)
Claudia Irniger, David Sarasin, Rui Biagini (Fotos: zVg)

VON BARBARA LUKESCH UND RENE STAUBLI

Die Medienmitteilung kam am Mittwoch um 6.29 Uhr per Mail. Unter dem Titel «Zeit zum Weiterziehen» teilte die Schulpräsidentin und Gemeinderätin Claudia Irniger mit, dass sie sich entschieden habe, nicht für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren. Nach 12 Jahren in der Zolliker Schulpflege freue sie sich auf eine neue berufliche Herausforderung.

Irniger geizte nicht mit Eigenlob. Als wesentliche Errungenschaften der Schulpflege unter ihrem Präsidium hob sie den Aufbau einer neuen IT-Infrastruktur hervor, die «Modernisierung der Schulorganisation inklusive Ausrichtung der Schulpflege auf strategische Belange» sowie die Annahme des Provisoriums Betreuungshaus Rüterwis an der Urne. Man habe zudem «wichtige Grundsteine» für die künftige Digitalisierung der Schule und des Unterrichtswesens gelegt sowie die Tagesstrukturen weiterentwickelt – «beide Projekte sind auf Kurs». Die «Herausforderungen um die Schule Rüterwis, die zeitweise für heftige Debatten und für Verstimmung sorgte», seien «bewältigt und in produktive und stabile Bahnen gelenkt worden».

Was unterwähnt blieb

Was sie nicht erwähnte: Die Schule Rüterwis steht nach dem Abgang der beiden SchulleiterInnen ohne Führung da, was in der Lehrerschaft Verunsicherung hervorruft. Irniger hält auf Nachfrage fest, die Schule Rüterwis sei «stabil und gut unterwegs». Die neu zu rekrutierenden Co-Schulleitungen könnten «auf diesem Grundstein aufbauend gemeinsam mit dem Team die nächsten Schritte machen».

Ebenfalls unerwähnt blieben die jahrelangen Personalprobleme in der Schulverwaltung mit mehreren Wechseln in der Leitung, der dauernden Neubesetzung von Stellen mit Springerinnen und den daraus resultierenden Mehrkosten.

FDP-Ortpräsident Felix Heer versandte am selben Morgen ebenfalls eine Medienmitteilung und bedankte sich für Irnigers «wertvollen Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Schule». Sie habe sich durch ihren «unermüdlichen Einsatz als Milizpolitikerin ausgezeichnet, insbesondere in der herausfordernden Zeit der Corona-Pandemie, in der das ehrenamtliche Engagement von Politikerinnen und Politikern besonders gefordert war».

Erste Kandidaten werden genannt

Was Irnigers Nachfolge angehe, habe die FDP Zollikon Gespräche aufgenommen und werde zu gegebener Zeit informieren, schreibt Heer. Das seit längerer Zeit kursierende Gerücht, wonach sich David Sarasin für das Schulpräsidium und den damit verbundenen Sitz im Gemeinderat interessiere, bestätigte er: «David Sarasin könnte sich eine Kandidatur fürs Schulpräsidium grundsätzlich vorstellen.»

SVP-Ortspräsident Bernhard Ecklin, dessen Partei derzeit kein Schulpflege-Mitglied stellt, gibt der möglichen FDP-Bewerbung gute Chancen: «David Sarasin ist ein fähiger Mann und hätte gute Chancen, gewählt zu werden.»

Dem EVP-Präsidenten Felix Wirz wäre ein breiteres Teilnehmerfeld lieber: «Im Sinne einer echten Wahl würde ich es begrüssen, wenn es auch Kandidaturen aus anderen Parteien gäbe, zum Beispiel Rui Biagini von der Grünliberalen Partei.»

Die angesprochene GLP signalisiert Interesse, hält sich aber in Bezug auf Namen noch bedeckt. Über die Nominierungen entscheide die Mitgliederversammlung, schreibt die Ortspräsidentin Nicole Wächter, und weiter: «Die Rücktritte des Gemeindepräsidenten und nun auch der Schulpräsidentin zeigen deutlich: In den Zolliker Behörden stehen Veränderungen an. Die Grünliberale Partei (GLP) Zollikon hat erste Vorgespräche mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für sämtliche Gremien aufgenommen. Dabei zeichnet sich eine erfreuliche Bereitschaft zur Mitgestaltung ab – das Interesse an einer Kandidatur besteht.»

Derweil wünscht sich die SP Zollikon laut ihrer Präsidentin Franziska Steiner für das Schulpräsidium «eine Person, die genau hinschaut, sich nicht scheut, Konflikte anzugehen und vermitteln kann. Das Wichtigste ist, dass diese Person die Schule Zollikon für die Zukunft fit macht (Thema Tagesschule, Betreuungshaus) und dafür sorgt, dass das Klima für die Schüler:innen und Lehrpersonen angenehm und fördernd ist.»

Das Forum 5W stellt in der Schulpflege derzeit drei Mitglieder: Sabine Knüsli, Sonja Lier und Virginie Tschannen. Präsident Jürgen Schütt sagt, es hätten intern noch keine Gespräche stattgefunden, man werde sich an der nächsten Forumssitzung mit der neuen Ausgangslage beschäftigen.

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Zur Transparenz: «…das ehrenamtliche Engagement von Politikerinnen und Politikern…» kann falsch verstanden werden. Selbstverständlich werden wir für unsere Arbeit in den Behörden gut entschädigt, und wir arbeiten nicht ehrenamtlich. Der Gemeindepräsident erhält gemäss der geltenden Entschädigungsverordnung pro Jahr 56‘925 Fr. plus 1553 Fr. Pauschalspesen, die Schulpräsidentin 43‘470 Fr. plus 1553 Fr. Pauschalspesen.

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