Eine Menge Gretchenfragen
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7. Mai 2025 – Die Gemeinde führt derzeit unter der Bevölkerung eine Online-Umfrage zur Gestaltung des Ortskerns Zollikerberg durch. Eine Frage steht dabei im Zentrum: Sollen das Gerenareal und die Roswies gemeinsam entwickelt oder separat geplant werden?

VON RENE STAUBLI
«Gretchenfragen» sind laut Wörterbuch «unangenehme und für eine bestimmte Entscheidung wesentliche Fragen, die in einer schwierigen Situation gestellt werden». Dass die Situation im Zollikerberg schwierig, ist, wird niemand in Abrede stellen. Es geht darum, nach Jahrzehnten des Hin- und Herüberlegens endlich zu entscheiden, ob der Zollikerberg ein neues Ortszentrum bekommt und wie man es gestaltet.
In der Online-Umfrage werden zu diesem zentralen Punkt fünf Lösungen angeboten:
- Das Gerenareal und die Roswies werden gemeinsam zum Ortskern entwickelt.
- Der Ortskern entsteht auf dem Gerenareal, auf der Roswies entsteht eine Wohnüberbauung.
- Der Ortskern entsteht auf dem Gerenareal, die Roswies bleibt eine Freifläche.
- Der Ortskern entsteht auf der Roswies, das Gerenareal wird nachverdichtet (z.B. mit Wohnen).
- Der Ortskern entsteht auf der Roswies, das Gerenareal bleibt unverändert.
Nach dieser grossen Weichenstellung sind detailliertere Fragen zu beantworten, etwa zum Charakter des Ortskerns. Soll er in erster Linie der Geselligkeit dienen oder – dank Einkaufsläden – zum Versorgungsschwerpunkt des Zollikerbergs werden? Soll er einen städtebaulichen Akzent setzen, also architektonisch mutig und innovativ sein – oder eher naturnah und stark durchgrünt? Soll er auf die Bevölkerung Zollikons ausgerichtet sein oder auch auf Gäste aus Nachbargemeinden? Und wenn lieber ganz lokal: gleichermassen auf Kinder, Jugendliche, Erwerbstätige und SeniorInnen?
Der grosse Umzug
Es werden auch Fragen gestellt, die einen etwas ratlos machen. Zum Beispiel: Sollen die bestehenden Geschäfte im Zollikerberg an den Standort des künftigen Ortskern gezügelt werden? Konkret hiesse das: die Metzgerei Kratzer zieht um, der Coop auch, ebenso das Verdissimo, die Apotheke und die Bäckerei von Burg. Ist das realistisch?
Gefragt wird sodann, ob im neuen Ortskern ein Supermarkt genehm wäre, ein Kiosk/24h-Shop, ein Take-away, ein Hofladen mit lokalen und regionalen Produkten, ein Wochenmarkt, ein Restaurant, eine Bar oder ein Pub fürs Nachtleben, eine Poststelle, ein Coiffeur, Ärzte, Therapeuten? Versehen mit dem Nachsatz: «Bitte teilen Sie uns mit, welche Versorgungsnutzungen Ihnen noch fehlen.» Ob bei dieser Auswahlsendung ein belastbares Ergebnis resultiert?
Zum Wohnen – sei es auf der Roswies oder auf dem «nachverdichteten» Gerenareal – will man wissen: Lieber preisgünstiges Wohnen? Oder genossenschaftliches Wohnen? Hochpreisiges Wohnen? Familienfreundliches Wohnen? Wohnformen für Wohnen im Alter? Generationendurchmischtes Wohnen? Auch da muss man sich entscheiden zwischen «gefällt mir sehr gut», «gefällt mir eher gut», «neutral», «gefällt mir eher nicht» und «gefällt mir gar nicht».
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der umfassenden Befragung. Was bis am 25. Mai dabei herauskommt, können Interessierte am Donnerstag, 3. Juli, von 18 bis 21 Uhr in einem «Vertiefungsforum» in der Turnhalle Rüterwis erfahren und diskutieren. Hier geht es zur Umfrage.
14. März 2024 – Auftaktforum Zentrum Zollikerberg: Wer sind wir eigentlich? Und was wollen wir?
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