«Hilfe, mein Staubsauger ist kaputt!»

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25. Oktober 2025 – Heute geht es um defekte Haushaltgeräte, die man nicht einfach wegwerfen sollte, um überrissene Gastropreise in der Seebadi, um eine gute Idee zur Umnutzung des ehemaligen Altersheims Beugi und um eine alteingesessene Firma, die arg ins Schwimmen gerät.

BARBARA LUKESCH UND RENE STAUBLI

Barbara Lukesch und René Staubli

Der Gastronom Michel Péclard hört nach drei Sommersaisons in der Seebadi auf, und zwar aus wirtschaftlichen Gründen, wie die Gemeinde meldet. Das erstaunt uns nicht wirklich, denn das Essen war zwar gut, aber die hohen Preise waren schon eine echte Eintrittshürde. Wir haben bei unserer Gastro-Kritik Ende Mai satte 180 Franken für zwei Personen bezahlt. Nun erwägt die Gemeinde, die Seebadi dem künftigen Pächter des Schwimmbads Fohrbach schmackhaft zu machen. Gemeinderat André Müllers Ziel ist es, «den Gästen unserer Badis auch künftig ein attraktives gastronomisches Angebot zu bieten». Hoffentlich denkt er daran, dass die Attraktivität für ein breiteres Publikum nicht zuletzt von zahlbaren Preisen abhängt.

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Unser Artikel über die Wohnungsnot der 92jährige Beatrice Landert hat hohe Wellen geworfen. Es gingen etliche hilfreiche Hinweise ein, unter anderem von der SVP-Gemeindepräsidiums-Kandidatin Adrienne Suvada. Sie wies auf günstige Einzimmerstudios der Baugenossenschaft Turicum ab ca. 1000 Franken in ihrer Siedlung an der Schützenstrasse hin. Es meldete sich auch die dorfbekannte Anna Isliker und schrieb, sie habe schon vor Jahren auf den mangelnden Wohnraum für älter werdende Menschen in Zollikon aufmerksam gemacht und einen Vorschlag präsentiert, auf den sie viele positive Rückmeldungen erhalten habe: Man könnte im Beugi eine «Alters-WG» für Alleinstehende, Verwitwete und Geschiedene einrichten. Alle hätten dort ihr Zimmer. Es sei alles da: Einkaufsmöglichkeit, Restaurant, der Bus in Gehdistanz, in der Nähe ein Ärztehaus. Es trifft sich gut, dass am zweiten Dialogabend vom nächsten Mittwoch das Thema Beugi aufs Tapet kommt. Eine Idee liegt jetzt schon einmal auf dem Tisch. Zumal im heutigen «Tages-Anzeiger» auf Seite 6 zu lesen war, dass es in Zollikon bis in 15 Jahren 2500 bis 5000 zusätzliche altersgerechte Wohnungen brauche.

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«Hilfe, mein Staubsauger ist kaputt!» Der erste Gedanke: wie kann ich ihn entsorgen? Der zweite Gedanke: soll ich ihn ins Repair-Café im Freizeitdienst Zollikerberg bringen und ihn dort von Freiwilligen reparieren lassen? Gute Idee, aber Sie müssen sich sputen: das Repair-Café ist heute Samstag von 14 bis 16 Uhr offen und dann erst wieder am 22. November.

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Mathias Trabitzsch, der Inhaber der Softub Schweiz AG im Zollikerberg, hatte sich auf die nahende Herbstsaison gefreut, in der er wieder Wellnessliebhabern die neuesten Trends rund um Whirlpools, Saunen und Infrarotkabinen präsentieren kann. Doch anstelle einer attraktiven Ausstellung im Showroom und Showgarten sehen die Kunden nun schon von weitem Baugespanne, denn das Gebäude, in dem seine Firma seit fast 25 Jahren untergebracht ist, wird abgerissen.

Ende Juli erhielten alle Mieter und Mieterinnen des Hauses, darunter auch Beatrice Landert, die Kündigung – und das bereits auf Ende März 2026. Für den Unternehmer Trabitzsch ein Schock, denn an der Langwattstrasse 27 befinden sich nebst dem Showroom auch die Büros und im Untergeschoss eine Werkstatt sowie das Lager für Kundenbestellungen und den Onlineversand. Die Kündigungsfrist möge für Privatpersonen ja vielleicht ausreichen, so Trabitzsch, aber für ein Unternehmen dieser Grösse sei es fast unmöglich, innert nützlicher Zeit eine adäquate Alternative zu finden. Die kurzfristige Kündigung sei für ihn eine Katastrophe. Für die Planung und Organisation eines solchen Umzugs müsse man unter normalen Umständen zwei bis drei Jahre veranschlagen.

Speziell bei ihnen sei allein schon die Grösse des Showrooms: So müsse dieser mindestens 2 Meter hoch sein, dazu über eine riesige Tür für den Transport grosser Pools oder Saunen verfügen und – ganz wichtig – er müsse in der Lage sein, ein Gewicht von zwei Tonnen zu tragen; so schwer könne ein mit Wasser gefüllter Pool werden.

Eine geräumige Fläche brauche er auch im Freien, nur schon um eine Aussensauna von mindestens 5,10 Meter mal 2,60 Meter mit einer Höhe von 2,70 Meter auszustellen. Genau ein solches Objekt biete er aktuell an: Listenpreis 70’000 Franken. Er ahne bereits, dass er dieses Stück unter dem Druck der Ereignisse deutlich unter Wert werde verkaufen müssen.

Doch damit nicht genug. Der Kündigungstermin Ende März falle auch noch in die für ihn denkbar ungünstigste Zeit. Aktuell seien sie an der Olma in St. Gallen präsent, knapp zwei Wochen später an der Zuger Messe und Mitte März, wenn sie umziehen müssten, finde mit der Giardina in Zürich die grösste Messe in ihrem Tätigkeitsfeld statt. Lakonisch konstatiert er: «Wir haben ja auch noch ein Tagesgeschäft, was wir beim besten Willen nicht einfach stehen und liegen lassen können.»

Besorgt sei er auch, ob all seine Mitarbeitenden ihm die Treue halten werden, wenn es ihn beispielsweise auf die andere Seeseite verschlagen sollte. Ja, und ob auch seine zahlreiche Stammkundschaft, die nun seit über 30 Jahren zu ihm auf den Zollikerberg gekommen sei, mitziehen werde.

Um aus der aktuellen Situation ein wenig Druck herauszunehmen, habe er eine Mietfristerstreckung beantragt. Er wisse, dass die gesetzlichen Maximalzeiten für Privatpersonen bei vier Jahren und für Unternehmen bei sechs Jahren lägen. Ihm sei aber klar, sagt er, dass es unrealistisch sei, auf eine Verlängerung dieses Ausmasses zu hoffen: «Hauptsache, man gesteht uns ein, zwei Jahre zu und verschafft uns damit etwas Luft zum Atmen.»

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