Viele wollen die Schule pflegen

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8. November 2025 – Heute geht es um eine neue Kandidatur für die Schulpflege, um rätselhafte Sitzkreise am Bahnhof, um den Austausch von Geschenken zwischen der Gemeinde und der Diakonie Zollikerberg sowie um eine Baustelle, die uns mittelfristig Nerven kosten wird.

BARBARA LUKESCH UND RENE STAUBLI

Barbara Lukesch und René Staubli

Andreas Tschopp kandidiert als Parteiloser für einen Sitz in der Schulpflege. Er ist Vorstandsmitglied im Elternrat Rüterwis und hat in dieser Rolle seit drei Jahren vertieften Einblick in die Schule. Er kommandierte 7 Jahre lang die Feuerwehr und den Seeretterdienst. Seine Motivation: «Wir müssen die gravierenden, nach wie vor ungelösten Probleme an der Schule Rüterwis, in der Schulpflege und der Gesamtleitung der Schule endlich anpacken und lösen.» Tschopp ist Informatiker von Beruf. Er arbeitete 31 Jahre lang bei einer grossen Schweizer Bank, überwiegend in Führungspositionen. Heute ist er bei einer Bündner Firma im Prozessmanagement für Banken und Versicherungen angestellt. Die Gemeinde steuert bei der Schulpflege auf einen spannenden Wahlkampf zu. Es bewerben sich – Stand heute – nicht weniger als 10 Kandidatinnen und Kandidaten um die 7 Sitze: Andreas Tschopp (parteilos), Sabine Knüsli-Suter, Sonja Lier, Philippe Klemenz (alle F5W), Rui Biagini, Nicole Waechter (beide GLP), David Sarasin, Brigitte Eigenmann-Gossauer, Christian von Ballmoos (alle FDP) und Andrea Linter (SVP).  Für das Präsidium kandidieren Rui Biagini und  David Sarasin.

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Eine Freundin von uns hatte neulich eine Gesellschafts-Sitzung in Zürich. Danach habe es beim Essen nur ein Thema gegeben: die beiden Sitzkreise am Zolliker Bahnhof. Die Rede war von «Geldverschwendung», weil die doch kein Mensch nutzen werde. So viel in einen Bahnhof zu investieren, der noch nicht einmal eine behindertengerechte Unterführung habe, sei doch wirklich absurd. Nun gut, immerhin könne man sich setzen, wenn man abends in der Dunkelheit wegen der nicht abgestimmten Fahrpläne wieder einmal an diesem «toten Bahnhof» strande.

Schnell stellte sich heraus, dass die Gemeinde nichts mit dieser Möblierung zu tun hat, denn der Bahnhof gehört den SBB. Die Sitzbänke stammen vom Bahnhof Tiefenbrunnen, wo in Kürze die Hauptarbeiten für das neue Geschäftshaus «Vuelo» beginnen, weshalb die Bänke entfernt werden mussten. Da in Zollikon ausreichend Platz vorhanden sei, habe man sie dorthin versetzt, ist von der SBB-Medienstelle zu erfahren. Die Bänke bleiben vorerst in Zollikon; eine Rückkehr nach Tiefenbrunnen sei derzeit nicht geplant. Neben den Bänken steht übrigens ein WC-Häuschen, das «im Rahmen eines Auffrischungsprogramms modernisiert wurde». Es bestehe aber kein Zusammenhang mit den Sitzbänken. Nun gut: wir warten seit Jahren darauf, dass der Dorfplatz ein bisschen einladender gestaltet wird. Bis es so weit ist, können wir uns ja am Bahnhof treffen.

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Geschenke erhalten die Freundschaft zwischen der Gemeinde und der Stiftung Diakoniewerk Neumünster, die auf dem Zollikerberg nebst weiteren Einrichtungen das Spital betreibt und die grösste lokale Arbeitgeberin ist. Die Diakonie möchte im Westen ihres Areals höher bauen. Die Gemeinde will ihr das erlauben und die Bau- und Zonenordnung im Rahmen der anstehenden Revision entsprechend anpassen, wie Gemeinderat Dorian Selz am Mittwoch im Rahmen einer öffentlichen Information erklärte. Die Gemeinde könnte einen Teil des entstehenden Mehrwerts abschöpfen, will aber darauf verzichten. Dies deshalb, weil sich das Diakoniewerk im Gegenzug verpflichtet, den schönen Park so unberührt zu lassen, wie er heute ist. Da kann man doch wirklich von einer Win-win-Situation sprechen.

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Laut Kanton ist die Bergstrasse zwischen dem Dufourplatz und der Rotfluhstrasse sanierungsbedürftig. Sie erfülle dort die heutigen Anforderungen an Verkehrssicherheit und Infrastruktur nur teilweise. Das Tiefbauamt plant deshalb «die Instandsetzung der Fahrbahn, die hindernisfreie Erneuerung der Bushaltestelle Gemeindehaus und die Erstellung eines bergwärts geführten Radstreifens». Ein bisschen wundert man sich schon, denn bei der Einführung der 99er-Busline wurde schon an der Haltestelle herumgewerkelt. Dass die Busse berg- und talwärts auf derselben Seite halten und sich dann mühsam in den Verkehr einfädeln müssen, kommt einem jedoch nach wie vor suboptimal vor. Wenn wir den untenstehenden Plan richtig lesen, soll es jetzt eine Mittelinsel geben und eine neue Haltestelle vor der UBS und dem früheren Kuoni-Reisebüro. Baubeginn wäre im Juli 2028, Bauende im April 2029. Da haben wir also noch eine Gnadenfrist.

So soll die neue Bushaltestelle Gemeindehaus dereinst aussehen (Ilustration: Tiefbauamt Kt. ZH)
So soll die neue Bushaltestelle Gemeindehaus dereinst aussehen (Ilustration: Tiefbauamt Kt. ZH)

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