Die Maitlipfadi gibt alles

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14. April 2024 – Der Alt-Pfadi Adrian Michael hat die gestrige Sammelaktion als Fahrer einer Gruppe der Maitlipfadi begleitet. Er erzählt begeistert, wie engagiert die Mädchen ihren Job erfüllt haben, gleichwohl aber noch Augen für ein Kätzchen und die Pferde auf der Rossweid hatten. (1 Kommentar)

14. April 2024 – Der Alt-Pfadi Adrian Michael hat die gestrige Sammelaktion als Fahrer einer Gruppe der Maitlipfadi begleitet. Er erzählt begeistert, wie engagiert die Mädchen ihren Job erfüllt haben, gleichwohl aber noch Augen für ein Kätzchen und die Pferde auf der Rossweid hatten.

1.	«Befehlsausgabe und Antreten»
Antreten und «Befehlsausgabe» im Schatten des alten Saurer 2 DM (Fotos: Adrian Michael)

VON ADRIAN MICHAEL

Einmal Pfadi, immer Pfadi. Deshalb habe ich auch gerne zugesagt, als ich angefragt wurde, ob ich mich als Fahrer beim Einsammeln des Altpapiers der Maitlipfadi zur Verfügung stellen würde. Am Samstagmorgen holte ich beim Gewerbezentrum das Auto, einen Fuso-Transporter, und fuhr damit zum Sammelplatz beim Parkplatz bei der Allmend. Aufgeregt wuselten bereits zahlreiche Pfadimädchen umher.

Zehn Fahrerinnen und Fahrer waren aufgeboten, darunter einer mit einem stolzen Saurer-Lastwagen, einst ein Militärfahrzeug, jetzt für den privaten Gebrauch reserviert. Jeder Fahrer erhielt eine Karte, auf der das Sammelgebiet eingezeichnet war, bei mir das Gebiet links und rechts der Trichtenhauserstrasse. In einem Mäppchen mit Informationsmaterial lag auch ein Filzstift, mit dem die Gruppenleiterin Franziska jeweils auf dem Plan die gefahrenen Strecken markierte.

Gegen 8.30 Uhr ging es los. Neben mir sassen Franziska und, angetan mit Leuchtwesten, die Pfadimädchen Hannah und Sofia – «mit Betonung auf dem i und mit f», wie mir die Zehnjährige erklärte. Kaum waren wir in die Trichtenhauserstrasse eingebogen, erspähten die Kinder die ersten aufgestapelten Zeitungsbündel. «Dort, dort!»

Schwungvoll wurden die Bündel auf die Ladefläche geworfen. So fuhren wir langsam durch die Quartierstrassen. Manchmal legten die Kinder eine Strecke zu Fuss zurück, manchmal stiegen sie wieder ins Auto. Wir stellten bald fest, dass die Qualität der Bündel sehr unterschiedlich war. Die meisten waren solide geschnürt und nicht zu schwer, aber es gab es auch nur lose geschnürte Bündel; die Schnüre lösten sich beim Aufheben, und das ganze Papier rutschte zu Boden – mühsam. Auch Papiersäcke gab es, bei denen die Henkel rissen, weil sie zu schwer waren.

Mit der Zeit verbesserte sich die Wurftechnik der Mädchen deutlich. Zum Teil machten sie sich einen Spass daraus, die Bündel aus mehreren Metern Entfernung auf die Ladefläche zu schleudern. Wenn ein Bündel auf der anderen Seite des Autos zu Boden plumpste, wurde das mit fröhlichem Lachen zur Kenntnis genommen, und es ist nicht auszuschliessen, dass die Pakete nicht immer zufällig so weit flogen. Bei einem Zeitungsstapel stand eine Kaffeemaschine, «Gratis zum Mitnehmen». Einem Mädchen mussten wir etwas zureden, damit es den Gedanken aufgab, die Maschine mit nach Hause zu nehmen.

Wir kamen gut voran, und schon nach einer knappen Stunde war die Ladefläche des Autos gefüllt. Beim Parkplatz an der Schützenstrasse war die Abladestation, drei riesige Metallcontainer standen bereit. Dort übernahmen die älteren Leiterinnen und Leiter und warfen die Zeitungsbündel in die hohen Container. Anschliessend starteten wir zur zweiten Runde, diesmal in der Gegend Wilhof/Deisten.

Beim Umladen sind die Grossen dran
Beim Umladen in die riesigen Container sind die Grossen dran

Einige Male kam es auch zu persönlichen Begegnungen. So half uns zum Beispiel ein Mann auf der Strasse beim Aufladen, und ein anderer trug die Bündel aus dem Treppenhaus direkt zum Auto. Besonders interessant war es, als die Kinder ein Büsi («Jöhh!») entdeckten. Es wurde bemitleidet, weil es an einer sehr langen Leine war. Die Besitzerin hatte uns gesehen, kam aus dem Haus und erklärte uns ausführlich, warum das Büsi angeleint war: Hauptgrund war die Forchstrasse unmittelbar daneben. Dass die Leine so lang war, dass das Tierchen trotz der Leine grossen Auslauf hatte, beruhigte die Kinder. Und bei der Rossweid gab es passenderweise Rössli («Jöhh!») zum Bestaunen.

Die Fahrten durch das Quartier verliefen reibungslos, die Automobilisten zeigten Verständnis, wenn sie einmal etwas warten mussten. Und selbst als es wärmer wurde, zeigten die Kinder keine Ermüdungserscheinungen.

Als unser Auto zum zweiten Mal gefüllt war, war es Zeit zum Mittagessen. Das gab es für alle auf der Wiese neben der «Chluppi», der Hütte der Maitlipfadi im Dorf: verschiedene Arten von Hotdogs; organisiert wurde es von der Elternkommission.

Verdientes Mittagessen bei der Chluppi
Verdientes Mittagessen bei der Chluppi

Nach dem Mittagessen ging es noch einmal los, zuerst mussten wir nochmals zum Wilhof, anschliessend bekamen wir ein weiteres Gebiet zugeteilt, um dort noch einmal eine Kontrollfahrt durchzuführen; gab es doch immer wieder übersehene Bündel oder solche, die erst spät auf die Strasse gestellt worden waren.

Fiegendes Bündel
Ein letztes Bündel im Flug

Dann, um 14 Uhr waren wir fertig, alle Quartiere waren durchkämmt und kontrolliert. Ruhig und kompetent haben die Leiterinnen zusammen mit zahlreichen Helferinnen und Helfern den anspruchsvollen Anlass erfolgreich durchgeführt. Ich war vom Engagement und der Zusammenarbeit beeindruckt und habe mich gefreut, neben ehemaligen Schülerinnen und Schülern auch mal wieder etwas Pfadiluft schnuppern zu können.

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