K-Tipp setzt Schule Rüterwis auf Rang 1

5 KOMMENTARE

9. Februar 2022 – Das Konsumentenmagazin K-Tipp hat in zehn Schweizer Schulen CO2-Testmessungen durchgeführt. Unter dem Titel «Dicke Luft: Gut für Viren, schlecht fürs Lernen» findet sich eine Rangliste, an deren Spitze die Schule Rüterwis steht.

9. Februar 2022 – Das Konsumentenmagazin K-Tipp hat in zehn Schweizer Schulen CO2-Testmessungen durchgeführt. Unter dem Titel «Dicke Luft: Gut für Viren, schlecht fürs Lernen» findet sich eine Rangliste, an deren Spitze die Schule Rüterwis steht.

Tabelle zu CO2-Ausstoss in Schulzimmern
Ergebnisse Luftmessung mit Rüterwis an der Spitze (Quelle: K-Tipp)

Der K-Tipp griff zu Undercover-Methoden. Er informierte die Schulen nicht, dass Schüler jeweils einen Tag lang CO2-Messgeräte in ihren Klassenzimmern platzierten. Die Aktion wurde in den Kantonen Zürich, Glarus, Aargau, Thurgau, Solothurn und Basel-Stadt durchgeführt.

An der Spitze und am Schluss der Rangliste stehen Zürcher Schulen. Eine bedenkliche Luftqualität ergaben die Messungen an der Kantonsschule Stadelhofen, wo der tiefste Wert 610 ppm und der höchste nicht weniger als 2716 ppm betrug. Die Masseinheit ppm (Parts per Million) steht für die CO2-Konzentration in der Luft. Wenn der Wert unter 1000 ppm liegt, spricht man von einer «sehr guten bis guten» Luftqualität, über 2000 ppm von einer «hygienisch inakzeptablen» Situation.

Die Messungen im Schulhaus Rüterwis ergaben einen Tiefstwert von 463 ppm und einen Höchstwert von 1097 ppm. Die zweitplatzierte Sekundarschule Pestalozzi in Weinfelden TG mass 580 ppm, respektive 1252 ppm, also deutlich mehr. In 9 der 10 Schulen wurden bedenkliche Höchstwerte registriert (siehe Tabelle).

Eine Studie in Graubünden hatte ergeben, dass sich wegen schlecht gelüfteter Schulzimmer «signifikant mehr» Schüler und Lehrpersonen mit Corona anstecken. Im Kanton Luzern zeigte sich laut K-Tipp, dass der CO2-Wert in 61 % von 216 untersuchten Klassenzimmern 1000 ppm überschritt, in Graubünden stieg er in 60 % von 150 Klassen gar regelmässig über 2000.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte den Schulen empfohlen, zwischen den Lektionen sowie alle 20 bis 25 Minuten zu lüften. Experten rieten, zusätzlich CO2-Messgeräte einzusetzen und zu lüften, sobald der Grenzwert von 1000 ppm erreicht werde.

Gegen den Widerstand der Schulpflege

Porträt Rui Biagini
Rui Biagini (Foto: bl)

Im Rüterwis machte sich der Elternrat unter seinem Präsidenten Rui Biagini für die Installation solcher Messgeräte stark. Die Schulleitung bewilligte einen Pilotversuch mit fünf Sensoren. Als die Schulpflege davon erfuhr, stellte sie sich quer. Im Gremium dominierte die Überzeugung, dass das einmalige, fünfminütige Lüften pro Lektion ausreiche. Die CO2-Sensoren bezeichnete man als «weiteres Gadget im Schulzimmer», das nicht gebraucht werde.

Die Lehrpersonen organisierten sich daraufhin selber. Es fand sich eine Spenderin, die 1600 Franken für den Kauf von 20 Geräten zahlte. Derweil beschränkte man sich im Schulhaus Oescher im Dorf auf das einmalige Lüften.

Der K-Tipp Nr. 3 vom 9. Februar gibt unter dem Titel «Luftqualität: Das können Eltern tun» folgende Ratschläge: «Eltern sollten Lehrer und Schulleitung auffordern, Luftfilter und CO2-Messgeräte zu beschaffen (…) Wenn die Messgeräte zeigen, dass ein Klassenzimmer schlecht belüftbar ist, sollte die Schulleitung die Klasse verkleinern. Experten raten, spätestens bei einem Umbau oder Neubau geeignete mechanische Lüftungen einbauen zu lassen.» (rs)

5 KOMMENTARE

Sehr geehrter Herr Fuchs. Ich danke Ihnen, dass sie sich die Mühe gemacht haben, auf meine Mail zu antworten. Inhaltlich kann ich Ihren Aussagen allerdings absolut nichts abgewinnen. Anstatt, als amtierendes Mitglied der Schulpflege prädestiniert, auf meine sachliche Kritik am Führungsverständnis in diesem Gremium einzugehen, werfen Sie sich jedoch bloß mit allgemeinen, ziemlich abgedroschenen Floskeln für die Behörde in die Bresche. Jedenfalls spricht es Bände, welch bemerkenswert großen Bogen Sie als Insider um den eigentlichen Kernpunkt der Kritik machen: Kein Wort zu den andauernden Querelen und Kompetenz-Streitigkeiten mit den Schulleitern. Dafür einen ominösen Seitenhieb auf einen wohl besonders engagierten Vertreter des Elternrates. Schade und enttäuschend!
Als Quasi-Insider meinerseits in Sachen Rettung der Försterhütte vor dem schändlichen Abbruch kann ich jedoch Ihren völlig deplatzierten Vorwurf der Wahrnehmung von Partikularinteressen nicht unwidersprochen lassen. Es muss Ihnen bedauerlicherweise trotz intensiver Diskussion in der lokalen Presse entgangen sein, dass breite Bevölkerungskreise hinter dem Anliegen stehen und dieses rund 25 zolliker Vereinspräsidenten mit einem Brief an den zuständigen Regierungsrat unterstützt haben. Statt abwertende Kommentare wären hier Respekt und Sachlichkeit am Platz.

Ich finde die Einschätzung der Schulpflege vernünftig. Sie macht ihre Arbeit gut und es ist traurig genug, dass ein Einzelner den ganzen Elternrat gegen sie aufwiegelt. In unseren Schulzimmern stehen zu viele Geräte herum, die man unbedingt haben musste und die dann doch fast keiner braucht. Ich erinnere an die Face Shields, die zu Beginn der Pandemie verteilt wurden. Sie sind in den Kästen verstaubt und irgendwann diskret verschwunden. Auch die CO2 Geräte kommen nicht so oft zum Einsatz wie hier heraufbeschworen wird.
Ich kann immer noch die ungelüfteten Schulzimmer meiner Kindheit und die meiner eigenen Kinder riechen. Macht es doch jetzt besser: Es wird gelüftet wenn es stinkt. So einfach geht das.

Grüezi Frau Hildebrandt, schön, dass sich jemand aus Wald um die Schule in Zollikon kümmert.

Sie übersehen leider ein grundlegendes Problem: Coronaviren stinken nicht, sie sind geruchlos und unsichtbar.

Deshalb muss man ersatzweise den CO2-Gehalt in der Luft messen, um zu wissen, wann es Zeit ist, um zu lüften.

Es geht darum, dass die Luft, die man atmet, tatsächlich frisch ist, am besten mit einer Kombination aus Luftfiltern, Lüftung und Masken.

Das ist übrigens auch der Grund, wieso die Face Shields, die Sie erwähnen, tatsächlich nutzlos waren: Sie ändern nichts an der Luft, die man einatmet und ausatmet.

Was hat eigentlich eine sog Schulleitung in einem unserer Schulhäuser für Kompetenzen? Schulleiter sind gut ausgebildete Pädagogen mit langjähriger Erfahrung, Führungsfunktionen und sind sicher anständig entlöhnt. Mir ist es wahrhaftig ein Rätsel, denn zum wiederholten Mal werden die Schulleiter mit ziemlich allmächtigem Gehabe von der Schulpflege desavouiert und zurück gepfiffen: sei es beim Interesse für ein sog. Wald-Klassenzimmer in der Försterhütte, sei es bei der in Absprache mit den Eltern erfolgten Anordnung der Maskenpflicht für Primarschüler und nun jetzt wieder bei der sinnvollen Initiative zur Installation von CO2-Messgeräten in den Schulzimmern. Mir tun diese Leute leid, gleichzeitig wundere ich mich über deren passiven Lämmergehorsam. Noch schlimmer macht es die Tatsache, dass seit neuem eine zusätzliche Führungskraft auf kostspieliger oberster Ebene, ein sog. Leiter Bildung, offenbar in diesen Fällen auch nichts Positives zu bewirken vermochte, Und was interessiert das alles den Bürger ? Erschreckende Ineffizient, verstaubtes Führungsverständnis sowie ätzende Bürokratie mit einer gehörigen Portion von Selbstherrlichkeit prägen das Bild. Wollen wir so eine Schulpflege?

An Herrn Wahlenmayer: Um Ihre letzte Frage zu beantworten: Ja, wir wollen eine solche Schulpflege! Ein Schulpflege, welche ausgewogen agiert und ein positives schulisches Umfeld für über 1’400 Kinder, mehr als 2’500 Erziehungsberechtigte und über 300 Lehr- und Betreuungspersonen und Verwaltungsangestellte ermöglicht. Wir brauchen eine Schulpflege, welche sich nicht von Personen, welche mit dem Megaphon rumlaufen und für ihre Partikulärinteressen (z.B. Waldhütte, C02-Messgeräte) missionieren, ins Bockshorn jagen lassen.
Ein Schelm, wer Böses denkt, aber es ist wohl kein Zufall, dass gerade das Rüterwis von einer „undercover“ Aktion des K-Tipps zur Messung der Luftqualität ausgewählt wurde. Mit sehr erfreulichem Resultat! Offensichtlich sind die Lehrpersonen auch ohne Messgeräte professionell genug, eine gute Luftqualität zu garantieren.
Herr Wahlenmayer: Taten, statt Worte! Melden Sie sich für die Schulpflege, es stehen im Frühling Neuwahlen an!

WIR FREUEN UNS ÜBER IHREN KOMMENTAR

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sechs + fünfzehn =

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht