Erinnerung an Dominik Schmuki

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6. Januar 2022 – Am nächsten Samstag findet von 10 bis 16 Uhr der Liquidationsverkauf im Geschäft des am 30. Oktober verstorbenen Dominik Schmuki an der Buchholzstrasse 3 statt. Madeleine Brandenberger* war jahrelang seine Nachbarin und Kollegin. Sie erinnert sich.

Schaufenster Schmuki
Schaufenster von Dominik Schmuki (Foto: rs)

«Meine Familie und ich wohnten viele Jahre an der Alten Landstrasse, und zwar im Dachgeschoss des Hauses zwischen Reformhaus und Restaurant Rössli. Heute wird dort im Parterre eine Kindertagesstätte betrieben.

Meine Begegnungen mit Dominik Schmuki hatten ihren Ursprung in seinem Hinterhof: Eines Tages – das ist einige Jahre her – machte mich lautes Hämmern neugierig, und ich ging dem Geräusch nach. Da entdeckte ich ihn, er hatte so ein voluminöses, aber gleichwohl filigranes, undefinierbares grösseres Objekt in Arbeit, und wir kamen miteinander ins Plaudern. Ich outete mich als Hobby-Silber- beziehungsweise -Goldschmiedin. 

Seitdem schaute ich immer wieder bei ihm rein, und wir tauschten uns nicht nur über das Schmieden aus, sondern auch über viele andere Dinge. Er war ein offener, interessierter Mensch. Was bei ihm aber im Vordergrund stand, war seine Begeisterung für Edelsteine von Quarz bis Turmaline mit ihren vielfältigen Farben, diese Naturprodukte, denen auch meine Liebe gehört.

Wenn ich ihn hin und wieder damit beauftragte, einen Stein für einen meiner Ringe oder einen Kettenanhänger zu fassen, habe ich manchmal ein richtiges Kompliment von ihm bekommen. Dominik war so offen für die Arbeiten anderer, auch wenn sie nicht aus professioneller Hand stammten. Seine Anerkennung für Kreatives war wertvoll und bedeutete mir viel. Ich bewunderte ihn für seine vielfältigen Begabungen, seine Präzision und das Schaffen nicht immer exakt definierbarer Grossobjekte. Sein breites Spektrum war einzigartig.

Als mein Mann und ich an den Bodensee zogen und ich meine Werkbank auflösen musste, habe ich Dominik den grössten Teil meines Mobiliars und Materials rübergebracht. Das schwerste Stück hat er selber bei uns abgeholt und zu sich transportiert. Ich war so froh zu wissen, dass alles am richtigen Ort bei dem richtigen Empfänger gelandet war. Dominik hatte bereits eine genaue Vorstellung, wie er die Werkbank nutzen wollte: In vergrösserten Räumlichkeiten sollte sie interessierten Gruppen zur Verfügung stehen.

Erst vor wenigen Tagen habe ich von einer Kollegin, mit der ich das Goldschmieden gelernt habe, erfahren, dass Dominik gestorben ist. Das hat mich betroffen gemacht und extrem traurig.

Die vielen Gespräche mit ihm bleiben mir in umso wertvollerer Erinnerung. Merci Dominik!»   

*Madeleine Brandenberger hat mehr als 40 Jahre in Zollikon gewohnt. Vor vier Jahren ist sie mit ihrem Mann Erich an den Bodensee gezogen.

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Danke für diesen schönen Nachruf. Auch ich als langjährige Kundin war bestürzt über seinen viel zu frühen Tod. Er gehörte für mich zum Zentrum Zollikons! Immer wieder mal gab es ein Schmuckstück zu reparieren… ein Ring wurde zu klein, ein Edelstein fiel aus der Fassung, die Uhr passte zu locker oder man wünschte sich ein passendes Schmuckstück zu einem Bestehenden. Bei Dominik Schmuki war man immer willkommen, man plauderte über Gott und die Welt und freute sich über seine schönen Arbeiten. Wir werden ihn vermissen!

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