Schöne Beteiligung trotz Pandemie

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14. Januar 2022 – Am Donnerstagabend haben im Saal des katholischen Pfarreizentrums im Dorf 64 Zollikerinnen und Zolliker Blut gespendet. Die Atmosphäre war wie immer entspannt. Viele kennen sich seit Jahren. Regelmässig sorgen aber auch Neulinge für die nötige Blutauffrischung.

Die neusten Zahlen für die Schweiz (2020) zeigen, dass sich die SpenderInnen von der Pandemie nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Insgesamt gaben 266’161 Personen ihr Blut, im pandemiefreien Jahr zuvor waren es 271’624 gewesen.

Gemäss Brigitte Eigenmann-Gossauer, Präsidentin des Samaritervereins Zollikon/Zollikerberg, spendeten früher deutlich mehr Zollikerinnen und Zolliker. Die Rekordmarke lag 1981 bei 168 Personen. Heute sind es durchschnittlich etwa 50 bis 60 Personen, die zweimal pro Jahr ihr Blut geben. 5 bis 10 SpenderInnen ziehen sich jeweils zurück, etliche aus Altersgründen, denn ab 75 ist Schluss, auch wenn man bei guter Gesundheit ist. «Wir konnten die Abgänge in den letzten Jahren aber stets mit Neuspendern kompensieren», sagt die Präsidentin.

Tatkräftiger Samaritervereins

Der hiesige Samariterverein hat rund 20 Mitglieder, davon 18 Frauen. Am Tag der Blutspende ist die Hälfte von ihnen im Einsatz: 3 am Empfang und beim Blutdruckmessen, 3 als Hilfskräfte bei den insgesamt 12 Betten, 1 Person bereitet die Röhrchen für die Blutproben vor, 3 sind in der Küche und im Service eingeteilt, denn für die Blutspender gibt es anschliessend Penne und auf Wunsch ein Glas Wein.

Für die gesundheitlichen Abklärungen muss man einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen. Abgewiesen wird beispielsweise, wer jünger ist als 18 Jahre, weniger als 50 Kilogramm wiegt und in den letzten vier Monaten eine Tätowierung, ein Piercing oder ein Permanent Make-up hat machen lassen.

Willkommen ist unter anderem, wer im selben Zeitraum keine(n) neue(n) Sexualpartner(in) und seit 14 Tagen keinen Kontakt mehr mit einer Person mit bestätigter Coronavirus-Infektion hatte. Alle Blutspenden werden auf die Erreger von Hepatitis A, B, C und E sowie das Aidsvirus und den Syphiliserreger getestet.

Brigitte Eigenmann bereitet den Einsatz ihres Teams akribisch vor. Der Zürcher Blutspendedienst legt das Datum fest und liefert die Plakate, die in der Gemeinde rechtzeitig ausgehängt werden müssen. Dazu kommen grosse Infotafeln an Strassenrändern und auf Plätzen. Wenn dann das Fahrzeug des etwa zehnköpfigen Blutspendeteams mit dem Anhänger vorfährt und die Betten, Pulte, Geräte und Laptops ausgeladen werden, sorgt die Präsidentin mit ihren Helferinnen dafür, dass im Saal und in der Küche alles bereit ist.

Gemäss ihrer To do-Liste darf sie auch nicht vergessen, «zusätzlich zwei verschiedene Fruchtwähen beim Beck» zu bestellen und genügend Wein mitzubringen, denn zum Abschluss des Abends sitzen jeweils alle noch gemütlich beisammen.

Der Blutvorrat schwankt

Der Blutbedarf in der Schweiz ist in den letzten 10 Jahren um rund 30 Prozent zurückgegangen, weil die Spitäler bei Operationen wenn möglich auf Transfusionen verzichten, um das Risiko von Kompikationen zu senken. Wie es um den nationalen Blutvorrat steht, zeigt das aktuelle «Blutspende Barometer» des Roten Kreuzes:

«Blutspende Barometer» (Grafiken: SRK)

«Kritisch» bedeutet, dass der Blutvorrat nur noch für 4 Tage reicht, «tief» für 6 Tage und «normal» für 10 Tage. Zu gross dürfen die Vorräte nicht sein, denn Blutspenden sind je nach Verarbeitung nur 5 bis 42 Tage lang haltbar.

Die Blutgruppenverteilung ist weltweit unterschiedlich. In der Schweiz kommt die Blutgruppe A+ mit 38 Prozent am häufigsten vor. 85 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind Rhesus-positiv. Menschen mit der Blutgruppe 0 sind Universalspender. Ihr Blut kann allen Empfängern gegeben werden.

Verteilung Blutgruppen

Brigitte Eigenmann trat 1998 in den Samariterverein Zollikon/Zollikerberg ein. Seit 17 Jahren organisiert sie das Blutspenden, schon 14 Jahre lang ist sie Präsidentin. Sie freut sich, dass seit einiger Zeit auch ein junger Mann mit Jahrgang 2000 im Verein mitmacht, und sagt: «Neue Mitglieder sind bei uns herzlich willkommen.» (rs)

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