Köstliches aus Österreich auf unseren Tellern

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16. Dezember 2022 – Kurz bevor «Der Wilde Kaiser» in Zumikon seinen Betrieb einstellt, sind wir dort essen gegangen. Es war ein Erlebnis, das unsere kulinarischen Erwartungen übertroffen hat. Grund genug, dem Wirtepaar Christian und Nicole Krahnstöver unbedingt im Zollikerberg Gastrecht zu gewähren. (1 Kommentar)

16. Dezember 2022 – Kurz bevor «Der Wilde Kaiser» in Zumikon seinen Betrieb einstellt, sind wir dort essen gegangen. Es war ein Erlebnis, das unsere kulinarischen Erwartungen übertroffen hat. Grund genug, dem Wirtepaar Christian und Nicole Krahnstöver unbedingt im Zollikerberg Gastrecht zu gewähren.

Teller mit wildem Barsch und Reis
Wilder Barsch mit Flusskrebs Steirisch (Fotos: rs)

«Küss die Hand, die Dame!» Wir sind in Österreich. Daran besteht kein Zweifel, wenn man das Pop Up-Restaurant «Der Wilde Kaiser» betritt und von Christian Krahnstöver, dem Wirt, persönlich begrüsst wird. Das «Beisl», so bezeichnen es seine Besitzer, ist warm und behaglich; das Kaminfeuer und das rustikale dunkle Mobiliar lassen einen unweigerlich an ein Chalet in einem Winterkurort denken.

Fast alle Tische sind an diesem Freitagabend besetzt, was den Lärmpegel im Laufe des Abends ziemlich nach oben treibt und Gespräche zu einer anstrengenden Angelegenheit macht. Aber wir sind ja in erster Linie zum Essen da und beugen uns daher erstmal über die Speisekarte.  Sie verlangt einiges an Sprachkenntnissen, ist da doch von einer «Brettljause» (Plättli mit Aufschnitt und Käse), «steirischem Kren» (Meerrettich), «Paradeisern» (Tomaten) und «Zwetschgenröster» (Zwetschgenkompott) die Rede. Wenn wir nicht weiterwissen, fragen wir die Kellnerin, die uns mit ihrem Tiroler Dialekt geduldig und sehr charmant Auskunft gibt.

Kürbissuppe Neumodisch mit Ente

Zur Vorspeise wählen wir «Kaisers Spezial-Wintersalat mit Winterdressing» (12.50 Franken) und die «Steirische Kürbissuppe Neumodisch mit hausgeräucherter Ente» (13.50 Fr.). Der Salat ist grossartig: knackige weisse, grüne und rote Salatblätter, dazu Radieschenscheiben, Kresse, Kürbiskerne, Brotcroutons und hauchdünn geschnittene Birnenscheiben; das Ganze serviert an einer schmackhaften Sauce, die – das verrät uns die Kellnerin – mit dem Sud des Tafelspitzes angemacht worden sei. Superlecker!

Die Kürbissuppe ist mindestens so gut: farblich eine Pracht, von sämiger Konsistenz, mit gerösteten Kürbiskernen und entsprechendem Öl angereichert. Der Clou: drei fein geschnittene Scheiben geräucherter Entenbrust, die dem Gericht eine ungewöhnliche, intensive Geschmacksnote verleihen. Ein Hoch auf die Küche!

Backhendl 3.0 und wilder Barsch

Nach diesem Auftakt ist unsere Vorfreude auf die Hauptspeisen noch gewachsen. Das «Backhendl 3.0 mit Römersalat» an «Ur Geiler» Sauce (32 Fr.) erfüllt alle Wünsche: drei zarte Fleischstücke stecken in einer knusprigen, gut gewürzten Panade. Der Römersalat entpuppt sich als Abkömmling des Cesar’s Salad: ein Babylattich in zwei Hälften geteilt, bedeckt mit geraffeltem Käse, Croutons, feinsten Speckwürfelchen und cremiger, «urgeiler» Sauce. Köstlich.

Der «Wilde Barsch mit dem Flusskrebs Steirisch» (37 Fr.), Hauptgericht Nummer Zwei, steht dem Hendl in nichts nach. Drei gebratene Fischfilets auf Süsskartoffelpüree, das – so die kundige Kellnerin – mit etwas Kürbis ergänzt wurde, dazu grüne Erbsen, die sich unter die Flusskrebse gemischt haben. Das Ganze wird von einer feinen, eher zurückhaltenden Sauce begleitet, die bei aufmerksamem Verzehr mit kleingeschnittenen, gedünsteten Birnenstücken von sich reden macht. Wir teilen uns die Speisen auf halbem Weg und gratulieren uns zu unserer Auswahl.

Karger Eiskaffee und…

Da wir schon an die Grenze unserer Aufnahmekapazitäten gestossen sind, nehmen wir zum Dessert nur gemeinsam einen «Alt Wiener Eiskaffee» (9.50 Fr.). Mit viel Kaffee und Schlagrahm, aber nur einer kleinen Kugel Vanille-Glacé mag er das bisher erreichte kulinarische Niveau nicht ganz zu halten.

… himmlischer Kaiserschmarrn

Signet Der Wilde Kaiser

Egal. Denn wenige Tage später sind wir auch noch zum Mittagessen hingegangen und haben zum Dessert «Kaiserschmarrn Wilder Kaiser mit Zwetschgenröster» gegessen. Der war so gut, dass wir uns fast nicht mehr beruhigen konnten: aussen kross, innen fluffig, perfekt mit Puderzucker bestäubt, dazu ein köstliches, mit Zimt verfeinertes Zwetschgenkompott. Himmlisch! (bl)

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Also wenn sich die Gemeinde durch diesen Begeisterungssturm nicht zu einem positiven Entscheid bewegen lässt: Was braucht es dann sonst noch?

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