Christina Caprez und das Frauenhaus in Zürich

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7. März 2022 – Christina Caprez hat ein neues Buch geschrieben: «Wann, wenn nicht jetzt – Das Frauenhaus in Zürich.» Am Donnerstag, 10. März, wird die Autorin dazu die Fragen von «ZollikerNews»-Redaktorin Barbara Lukesch beantworten.

Porträt Christina Caprez
Christina Caprez (Foto: bl)

Die Zolliker Soziologin und Historikerin Christina Caprez hat einmal mehr ein spannendes Thema gewählt und dazu ein Buch geschrieben: «Wann, wenn nicht jetzt – Das Frauenhaus in Zürich». Anlässlich des 40-Jahr-Jubiläums hat sie die Entstehung und Entwicklung dieser wegweisenden Institution des Feminismus recherchiert. Im Nachwort schreibt sie, dass diese Aufgabe sie auch deshalb so beflügelt habe, weil das Frauenhaus Zürich «durch die #MeToo-Bewegung, den feministischen Streik und die Coronakrise neue Dringlichkeit erhalten» habe.

Morgen Dienstag, 8. März, am Internationalen Tag der Frau, wird das Buch im Zürcher Volkshaus aus der Taufe gehoben; am Donnerstag, 10. März, ist die Autorin Gast im «Talk am Puls» im Zollikerberg. Thema des Gesprächs mit der Zolliker Journalistin Barbara Lukesch wird das neue Buch sein, dazu aber auch das bisherige publizistische Schaffen der langjährigen Radioredaktorin, die heute als freie Autorin tätig ist.

«Einfach meine Grossmutter»

Bekannt geworden ist Christina Caprez vielen Menschen in unserer Gemeinde als Verfasserin der Biografie «Die illegale Pfarrerin. Das Leben von Greti Caprez-Roffler». Die reformierte Kirche begleitete das Buch damals mit einer Ausstellung.

Sie war 17, als eben diese Greti Caprez-Roffler, ihre Grossmutter, 1994 starb. Ihr Interesse für den Feminismus, Geschichte und Politik waren bereits geweckt. Sie nahm sie am ersten Frauenstreik teil und befragte ihre deutschen Verwandten zum Zweiten Weltkrieg. Ihre Grossmutter aber sah sie damals gemäss eigenen Worten nie als politische Persönlichkeit: «Sie war einfach meine Grossmutter.»

Dieser Blick änderte sich spätestens, als sie selber eine Familie gründete und sich intensiv mit der eigenen Herkunft auseinandersetzte.  Fünf Jahre lang beschäftigte sie sich mit der Biografie ihrer Grossmutter, der ersten vollamtlichen Pfarrerin der Schweiz. Sie entdeckte «eine aussergewöhnliche Emanzipationsgeschichte», die sie 2019 veröffentlichte.

Bereits 2012 hatte sie den Text- und Fotoband «Familienbande. 15 Porträts» publiziert. Der Anlass war wiederum ein persönliches Interesse: «Die Frage, wie ich selber mit Kindern leben will, führte mich zu diesen Recherchen.» Heute hat sie eine siebenjährige Tochter und lebt mit deren beiden schwulen Co-Vätern und ihrem Lebenspartner in einer grossen Wohngemeinschaft in Zollikon. Wir freuen uns auf einen inspirierenden Abend. (red)

Donnerstag, 10. März, Café am Puls neben der reformierten Kirche in Zollikerberg. Ab 19 Uhr Barbetrieb, 20 Uhr Talk mit Christina Caprez und Barbara Lukesch. Ab 21 Uhr Zeit für Gespräche und einen Schlummertrunk. Gastgeber ist Pfarrer Simon Gebs.

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