Der Kommunikations-Apparat wächst stetig

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14. Mai 2024 – Der Kommunikations-Apparat der Schule Zollikon wird immer grösser. Mit der Folge, dass niemand mehr weiss, wer für die Kommunikation zuständig ist. Kürzlich ist eine neue Fachstelle ausgeschrieben worden – mit schwammig formulierten Anforderungen. (5 Kommentare)

14. Mai 2024 – Der Kommunikations-Apparat der Schule Zollikon wird immer grösser. Mit der Folge, dass niemand mehr weiss, wer für die Kommunikation zuständig ist. Kürzlich ist eine neue Fachstelle ausgeschrieben worden – mit schwammig formulierten Anforderungen.

Stelleninserat Schule Zollikon
Stelleninserat der Zolliker Schule (Abb.: publijobs.ch)

Von der neuen Kommunikations-Fachkraft mit einem 50-60%-Pensum wird in der Stellenausschreibung weder eine Ausbildung noch ein Diplom verlangt. Sie muss die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen, politische Themen zielgruppengerecht aufbereiten können, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten mitbringen, teamfähig sein und selbständig-proaktiv arbeiten. Dermassen ausgestattet, soll sie gemäss dem Stelleninserat «eine professionelle Kommunikation nach innen und aussen etablieren und aufrechterhalten – in enger Kooperation mit der Leiterin Schulverwaltung, dem Leiter Bildung, der Schulleitung, der Schulpflege und der Lehrerschaft». 

Laut dem Leiter Bildung Urs Rechsteiner erhofft sich die Schule von den allgemein gehaltenen Anforderungen an die berufliche Qualifikation eine bessere Auslese: «Es gibt verschiedene Wege und Ausbildungen, um Kommunikationsspezialist/In zu werden. Wir wollten mit der offenen Ausschreibung alle Möglichkeiten offenlassen.» Die neue Stelle werde geschaffen, weil die Kommunikation der Schule im Fall Rüterwis «von Elternseite, vom Gemeinderat und auch anlässlich der Gemeindeversammlung vom Juni 2023 als mangelhaft taxiert» worden sei.

Mehrfach geteilte Verantwortung

Wer künftig für die Kommunikation der Schule verantwortlich ist, lässt sich kaum mehr überblicken: Der Leiter Bildung, die Schulpräsidentin Claudia Irniger, die neue Kommunikations-Fachkraft? Oder muss im Notfall wieder Melanie Marday-Wettstein einspringen, die Mediensprecherin der Gemeinde?

Laut Rechsteiner trägt er als Leiter Bildung «im Normalfall die Hauptverantwortung für die Kommunikation». Im Krisenfall sei es «das Schulpräsidium». Marday-Wettsteins kommunikativer Einsatz im Zusammenhang mit der Rekrutierung der Leiterin Schulverwaltung erkläre sich damit, dass in diesem speziellen Fall Schule und Gemeinde gleichermassen beteiligt gewesen seien.

Im Hintergrund wirkt auch noch Martin Arnold mit, Senior-Partner der Zürcher PR-Agentur Communicators AG, welcher der Schule für seine guten Dienste laut Rechsteiner bislang rund 15’000 Franken in Rechnung gestellt hat. Seinen Beizug während der Krise im Rüterwis begründete Irniger damit, dass «uns in diesem Bereich keine Fachperson zur Verfügung steht». Ihre Vorgängerin im Amt, Corinne Hoss-Blatter, war stets ohne zusätzliche Expertise ausgekommen und hatte die Kommunikation als Chefsache betrachtet.

Irniger griff zum Mittel, das sie bereits als Schulpflegerin angewendet hatte, als sie für die Schulraumplanung und die Informations-Technologie (IT) zuständig war: sie holte schon damals externe Berater ins Haus. Ebenso bei der Krise in der Schule Rüterwis, wo sie Felix Holderegger von der «Krisenintervention Schweiz» mit einem Mandat betraute, einen zwar erfahrenen, aber nicht unumstrittenen Experten, dessen Einsatz scheiterte.

Keine Beschneidung der Kompetenzen

Nun kommt also eine weitere «Fachperson» an Bord. Die neue Fachstelle ist bei der Schulverwaltung angesiedelt und untersteht damit auch deren Leiterin und nicht etwa dem Leiter Bildung, der für die Kommunikation im Tagesgeschäft zuständig ist. Die Vermutung, dass seine Kompetenzen beschnitten worden seien, weist er zurück: «Die Fachstelle wird mich sowie andere Personen bei der Kommunikation unterstützen und beraten, so dass wir diese Dienstleistung nicht mehr extern einkaufen müssen.»

Sachverständige sind überrascht, dass der Kommunikationsapparat der Schule erneut ausgebaut wird. Selbst Mitglieder des Gemeinderats waren über die jüngste Ausschreibung erstaunt, hatte man doch im Rahmen der Behördenkonferenz von Mitte November 2023 beschlossen, den Austausch zwischen Schule und Gemeinderat zu intensivieren, um weitere rufschädigende Kommunikationspannen zu verhindern.

Auf die Frage, warum denn der Gemeinderat über die Aufstockung nicht vorgängig informiert worden sei, schreibt Rechsteiner: «Die Gemeinde wusste selbstverständlich von Beginn weg darüber Bescheid, dass diese Stelle geschaffen wird.» (Barbara Lukesch)

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Warum ist diese Stelle in publijobs bereits nicht mehr zu finden? Wurde diese Stelle «nur» proforma ausgeschrieben, weil man bereits wusste, wer die Stelle übernehmen soll? Oder krebste die Schulpflege und der Leiter Bildung bereits zurück? Die Kommunikation scheint ein weiteres Mal nicht sehr transparent zu sein…

Wann wird das Wachstum der Administration an der Schule Zollikon endlich gestoppt? Immer mehr Stellenprozente sind in der Administration tätig. Die Schülerzahlen steigen aber kaum, da ganz viele Kinder und Jugendliche an Gymnasien und Privatschulen unterrichtet werden. Dafür werden die Klassen immer grösser. Klassen mit 25 Kindern oder mehr sind beinahe schon die Regel. Es sollte in die Lehrerinnen und Lehrer investiert werden und nicht in die Verwaltung!

Der Wasserkopf der Schule wird stetig ausgebaut und verschlingt unnötig Steuergeld. Eine neue Führungsperson braucht dann auch eine neue Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter. Und um die sozialen Medien mit Inhalt füllen zu können, sollen die Lehrpersonen dann Inhalte liefern. Welch eine groteske Entwicklung!

Ich kann Frau Minder nur zustimmen. Seit der Stabübergabe von Corinne Hoss an Claudia Irniger sind der Verwaltungsapparat und die Kosten dafür immens gewachsen. In der Zeit von Corinne Hoss wurde eine 100%-Stelle Leiter Bildung geschaffen mit dem Ziel, die Schulpflege zu entlasten. Die Schulpflege ist aber bis anhin nicht verkleinert worden. Eine administrative Mitarbeiterin für den Leiter Bildung wurde eingestellt. Jetzt soll noch eine Kommunikationsspezialistin eingestellt werden. Seit dem Weggang von Corinne Hoss und unter der Führung des Leiters Bildung «krachte« es im Zollikerberg, «krachte« es in der Schulverwaltung und jetzt wird für all diese Probleme eine Kommunikationsspezialistin gesucht.
Mir der Zeit werden unbesetzte Stellen in der Primarschule Zollikerberg und in der Schulverwaltung auch nicht besetzt werden können. Dort liegt aber noch ganz Vieles im Argen. Und der Schulleiter des Oeschers hat auch gekündet.
Müsste man sich da nicht langsam fragen, ob in der Führungsetage ganz Vieles im Argen liegt, was jetzt mit einer weiteren externen Person zu vertuschen versucht wird?

Warum eine öffentliche Schule eine Kommunikationsspezialistin benötigt, welche als eine der Hauptaufgsben die Socialmediakanäle wie Instagram pflegt, ist mir schleierhaft. Der Leiter Bildung und seine Assistentin sollten die Kommunikation gegen aussen übernehmen können. Ansprechspersonen für die Kinder, Jugendlichen und Eltern sind und bleiben die Lehrerinnen und Lehrer.

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