Elections matter

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27. Oktober 2022 – Seit wenigen Tagen verfügen die meisten Unterrichts- und Betreuungsräume in der Gemeinde über CO2-Messgeräte. Es dauerte ein Jahr, bis die Schulpflege ihren Segen zu den Sensoren gab, die einen wichtigen Beitrag zu sauberer Luft leisten. (1 Kommentar)

27. Oktober 2022 – Seit wenigen Tagen verfügen die meisten Unterrichts- und Betreuungsräume in der Gemeinde über CO2-Messgeräte. Es dauerte ein Jahr, bis die Schulpflege ihren Segen zu den Sensoren gab, die einen wichtigen Beitrag zu sauberer Luft leisten.

Die Sensoren der Firma Würfeli
Die CO2-Sensoren der Firma Würfeli (Foto: pd)

Vor knapp einem Jahr (ZollikerNews, 25. November 2021) waren die CO2-Sensoren in der Schulpflege Zollikon noch chancenlos. Als Rui Biagini, Politikwissenschafter, GLP-Mitglied und Vater dreier Kinder, persönlich vor dem Gremium erschien und einen Antrag zur Einführung der Messgeräte im Schulhaus Rüterwis begründete, sei er «rundherum abgeschmettert» worden.

Die damalige Schulpflegepräsidentin Corinne Hoss-Blatter erklärte gegenüber ZollikerNews in deutlichen Worten, wie es zu diesem Verdikt kam: «Zum Einen sei man überzeugt, dass das einmalige fünfminütige Lüften pro Lektion ausreiche; die CO2-Sensoren habe man bloss als ‹weiteres Gadget im Schulzimmer› betrachtet, das nicht gebraucht werde. Erfahrungen in anderen Schulen zeigten, dass zahlreiche Lehrer die Sensoren gar nicht beachteten. Dafür sei aber die Sorge geäussert worden, dass sich die Kinder nicht mehr auf den Unterricht, sondern nur noch auf das Gerät konzentrieren würden und zu schwatzen begännen. Und es sei gefragt worden, was denn passieren solle, wenn der Sensor bereits nach fünf Minuten angebe und dann plötzlich Forderungen nach Schulhaus-Sanierungen laut würden.»

Damit war alles gesagt über die Messgeräte: Nutzlos, wertlos, überflüssig, ja, kontraproduktiv und womöglich noch Kosten treibend. Mehr Disqualifikation geht nicht.

Die Kehrtwende

Doch nun ist alles anders. Ende August fällte die Schulpflege den Entscheid, in 160 Unterrichts- und Betreuungsräumen CO2-Sensoren zu installieren. Urs Rechsteiner, Leiter Bildung, wurde damit beauftragt, das Projekt umzusetzen.

Fragt man ihn, was denn Anlass für diesen Sinneswandel gewesen sei, verweist er auf die neue Zusammensetzung der Schulpflege. Fünf der sieben Mitglieder seien neu gewählt worden: «Dadurch ist das Thema wieder aufs Tapet gekommen und eine neue Beurteilung von Nutzen und Wirksamkeit der Geräte hat sich ganz offensichtlich durchgesetzt.»

Bereits am 7. Juli 2022 hatte das Volksschulamt des Kantons Zürich ein Zirkular verschickt, in dem es «den Gemeinden dringend empfiehlt, (…) für die kommende Heizperiode die Massnahmen zur Sicherstellung der Raumluftqualität zu überprüfen und allenfalls anzupassen». Nicht nur die Ansteckung mit Corona oder anderen Erkältungsviren könne durch saubere Raumluft reduziert werden, auch die Konzentrationsfähigkeit verbessere sich. Explizit erwähnt wird auch die Anschaffung von CO2-Messgeräten.

Die «Würfeli» machten das Rennen

Urs Rechsteiner standen dafür 17’000 Franken zur Verfügung. Er evaluierte verschiedene Geräte und liess sich schliesslich von der jungen Schweizer Firma Würfeli überzeugen, deren Sensoren «einfach in der Handhabung, EMPA-geprüft und noch dazu klein und formschön» seien und mit rund 100 Franken pro Stück ins Budget passten.

Solange sie grün und hellblau leuchten, ist die Luftqualität gut oder mindestens vertretbar; leuchtet orange auf, wird es kritisch, bei rot muss gelüftet werden. Ausgenommen sind moderne Schulhäuser wie das Musikschulgebäude Rüterwis oder der Oescher-Neubau, die bereits jetzt dank Minergiebauweise über eine «kontrollierte Lüftung» verfügen, die automatisch für die Einhaltung guter Luftwerte sorgt.

Rui Biagini, inzwischen selber Mitglied der Schulpflege, begrüsst die Installation der 160 Sensoren. Nachdem er vor knapp einem Jahr auf verlorenem Posten stand, hat er jetzt doch noch sein Ziel erreicht. Der Politikwissenschafter konstatiert: «Elections matter.» (bl)

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Wie nur war es möglich, über Jahrzehnte eine Schule ohne laufende CO2-Messung zu betreiben, nun wird endlich alles gut, auch dank neugewählter Schulpflege. Vielen Dank.

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