Stichentscheid für die Variante «Optima»

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27. November 2022 – Mit 1780 zu 1321 Stimmen hat sich die 44,7 Millionen Franken teure Variante «Optima» – Sanierung des Fohrbach mit neuem Gastro-Gebäude und betrieblichen Optimierungen – durchgesetzt. Die Reaktionen fallen überwiegend positiv aus. (2 Kommentare)

27. November 2022 – Mit 1780 zu 1321 Stimmen hat sich die 44,7 Millionen Franken teure Variante «Optima» – Sanierung des Fohrbach mit neuem Gastro-Gebäude und betrieblichen Optimierungen – durchgesetzt. Die Reaktionen fallen überwiegend positiv aus.

Ansicht neuer Gastrobereich Fohrbach
So wird das Fohrbach nach der Sanierung aussehen (Abb.: Gemeinde Zollikon)

Gemeindepräsident Sascha Ullmann (GLP) zeigte sich erfreut: «Dass die vom Gemeinderat empfohlene Variante Optima trotz deutlicher Kritik angenommen wurde, freut mich sehr. Nun kann unsere attraktive Badeanlage umfassend saniert und weiter optimiert werden. Eine Badeanlage ohne Gastro und Gruppengarderoben wäre für mich kaum vorstellbar gewesen. Unser Fohrbach ist über die Gemeindegrenzen bekannt und beliebt, wir dürfen zurecht stolz sein auf unser Bad. Es ist schön, dass das heutige Abstimmungsresultat dies widerspiegelt.»

So deutlich wie erwartet wurde die Aufhebung der «Initiative Widmer» angenommen: 2575 Ja zu 449 Nein bei einer Stimmbeteiligung von rund 40 Prozent. Ullmann dazu: «Nun kann der neue Gemeinderat über die Lancierung eines neues Projekts zur Ortskern- und Arealentwicklung im Rahmen seiner Legislaturplanung befinden. Auch der Dialog mit den lokalen Wohnbau-Genossenschaften soll fortgesetzt werden.»

Das Abstimmungsergebnis zum Fohrbach mutet auf den ersten Blick sonderbar an. Für die Variante «Optima» entschieden sich 1922 StimmbürgerInnen, bei der Stichfrage gab es dann nur noch 1780 Zustimmungen. Offenbar sagten viele zweimal Ja, um wenigstens eine der beiden Sanierungen zu sichern. Bei der Stichfrage sprachen sich dann etliche für die preiswertere Variante 1:1 aus (36,6 Mio. Fr.).

Die Statements der Präsidentinnen  und Präsidenten der Zolliker Parteien:

Thomas Gugler, SVP:

Fohrbach: «Der Souverän hat entschieden, und das gilt es zu respektieren. Die nun gewählte Variante Optima ist jedoch alles andere als optimal. Das wird die Realität in wenigen Jahren belegen, und die prognostizierten Sanierungskosten von CHF 44.7 Mio. werden vermutlich über CHF 50 Mio. sein. Auch wird der Umsatz in der Gastronomie den heutigen Vorstellungen und Erwartungen des Gemeinderates nicht entsprechen.»

Initiative Widmer: «Die positive Nachricht: Das von der Widmer-Initiative geforderte Verramschen von teuerstem Land an Zentrumslage zugunsten günstigen Wohnraums für ein paar wenige Privilegierte ist endlich vom Tisch. Das Bedauerliche: Die lange Zeit, die ins Land ging, bis die hinter dem ‹Projekt› stehenden Baugenossenschaften dazu gebracht werden konnten, den Souverän mit Unterstützung der Gemeindebehörden um Rücknahme des nicht umsetzbaren Auftrages zu bitten. Den vom zuständigen Gemeindepräsidenten und den Baugenossenschaften zu verantwortenden Zeitverlust gilt es nun aufzuholen, um das Dorfzentrum (wieder) zu einer einladenden Begegnungsstätte mit attraktiven Einkaufsmöglichkeiten für Jung und Alt werden zu lassen.»

Franziska Steiner, SP:

Fohrbach: «Die SP Zollikon findet es wichtig, dass die Zolliker:innen an einer Urnenabstimmung über ein solch wichtiges Finanzprojekt entscheiden konnten. Eine ganzjährige Imbissmöglichkeit ist in einem öffentlichen Bad mit regionalem Einzugsgebiet notwendig. Es ist zu hoffen, dass sich die Berechnungen des Gastroconsultant bewahrheiten und dass genügend Badegäste von ausserhalb das Bad nach der Sanierung besuchen. Auch die Vergrösserung des Garderobenbereichs und die damit einhergehende Vereinfachung des Betriebsablaufes ist positiv. Und doch stellt sich die Frage, ob nicht auch eine Mittelversion ausreichend gewesen wäre. Wir begrüssen aber den Gestaltungswillen des Gemeinderats.»

Initiative Widmer: «Es liegt nun am Gemeinderat aufzuzeigen, wie er die Ortskernentwicklung vorantreibt und neuen Schwung in das genossenschaftliche Wohnen bringt.»

Philippe Guldin, GLP:

Fohrbach: «Mit Erleichterung nimmt die GLP die Annahme des Kredits von 44,7 Mio. Franken für die Gesamtsanierung des Hallen- und Freibads Fohrbach zur Kenntnis. Es wird sich zeigen müssen, wie attraktiv das Gastronomiekonzept gestaltet werden kann. Die betrieblichen Optimierungen erachtet die GLP jedoch als eine absolute Notwendigkeit. An dieser Stelle sei nicht nur dem Stimmvolk, sondern auch und ganz besonders den Mitarbeitenden gedankt. Letztere leisten einen ausserordentlichen Einsatz für das über die Gemeindegrenzen hinweg bekannte Bad. Das Abstimmungs-Ergebnis zeigt den ausserordentlich grossen Rückhalt, den das Bad in der Bevölkerung geniesst.»

Initiative Widmer: «Die GLP begrüsst die Annahme der Aufhebung der Initiative Widmer. Damit kann die Gemeinde von Grund auf neu für die Zukunft planen. Dabei müssen aber nicht nur die Anliegen der Schule Zollikon, sondern auch die an der Urne auf Zustimmung gestossene Anliegen der Initiative berücksichtigt und in die zukünftige Planung einbezogen werden. Dazu gehört insbesondere auch die Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus.»

Jürgen Schütt, F5W:

Fohrbach: «Das Forum 5W freut sich über den Ausgang der Fohrbach-Abstimmung. Es ist erfreulich, dass einerseits das Bad saniert werden kann und dass zweitens die Chancen der Optima-Variante vom Souverän erkannt wurde. Der Stichentscheid zugunsten der Optima-Variante fiel mit über 57% Ja-Stimmen sehr klar aus. Mit dem nun zu realisierenden Bauprogramm wird unser Fohrbach weiterhin eine sehr attraktive Anlage mit einem umfassenden Angebot für Jung bis Alt bleiben.»

Initiative Widmer: «Das Resultat war so zu erwarten. Es bleibt nun zu hoffen, dass der Gemeinderat die Zusammenarbeit mit den Baugenossenschaften intensiviert, und dass den Baugenossenschaften rasch Land im Dorf und/oder Berg angeboten wird, damit bald neuer Wohnraum entsteht. Hierfür könnte gemeindeeigenes Land an der Rütistrasse im Dorf und in der Roswies im Berg vorgesehen werden.»

Lisa Meyerhans, FDP:

Fohrbach: «Die FDP Zollikon ist erfreut, dass die Sanierung des Fohrbachs vom Volk mit grossem Mehr unterstützt wird. Wie in der FDP waren die beiden Sanierungsvarianten auch im Volk umstritten. Aus meinen Gesprächen und den Parolen der Ortsparteien schliesse ich, dass viele Zollikerinnen und Zolliker nicht begeistert sind über den grossen Gastro-Neubau. Am Ende hat die Variante Optima wohl obsiegt, weil sie gegenüber der Sanierung 1:1 Verbesserungen für die Schüler und die Vereine bringt und die Betriebsabläufe optimiert.»

Initiative Widmer: «Mit der Aufhebung des Urnenentscheids ist dieses Kapitel nun definitiv abgeschlossen. Die FDP wird sich weiterhin für einen lebendigen Ortskern für alle einsetzen.»

Felix Wirz, EVP:

Fohrbach: «Die EVP ist mit dem Ausgang der kommunalen Abstimmung zufrieden. Eine Mehrheit der Stimmenden hat sich klar nicht nur für die Sanierung unseres Bades ausgesprochen, sondern auch für die Variante ‹Optima›. Damit ist ein wichtiger Grundstein für das weitere Vorgehen gelegt. Ich vertraue dem Gemeinderat, dass er diesen Volksentscheid nun zügig und transparent weiter voranbringt.»

Initiative Widmer: «Die Initiative wurde erwartungsgemäss an der Urne aufgehoben. Ein langes Trauerspiel findet hoffentlich ein vorläufiges Ende. Ich möchte bei der Gelegenheit dem Initianten Jürg Widmer und seinen Helfern nochmals danken für die Zeit, das Geld und das Herzblut, welches sie in das Anliegen investiert hatten. Nun ist im Beugiareal der Weg frei für neue Ideen. Hier erwarte ich vom Gemeinderat ein klares und transparentes weiteres Vorgehen, und hoffe, dass er nicht wieder alte Ideen, wie den von der Bevölkerung abgelehnten Grossverteiler, wiederbeleben will. » (rs)

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Wir Zolliker können uns über ein riesengrosses Freizeitangebot freuen. Zur Zeit wird die KEK für einige Millionen umgebaut. Die Zolliker Kinder dürfen dort mit einer speziellen vergünstigten Karte Schlittschuhlaufen. In Zumikon/Küsnacht befindet sich die Finnenbahn, wo wir gratis trainieren dürfen. Ich finde es deshalb toll, dass sich die Stimmberechtigten für die Optima-Lösung entschieden haben. Ein Meilenstein für die Bevölkerung in und um Zollikon.

Der Gemeinderat hat auf Kosten der Steuerzahler geschickt agiert und als «Mitgift» für vernünftige operationelle Verbesserungen eine Art Luxusvariante durchgebracht. Muss man klar akzeptieren, ist aber kein vernünftiger Umgang mit Steuergeldern. Macht hoffentlich nicht Schule bei anderen Projekten.

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