Tolle Seeblicke vom Stöcklichrüz

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Edwin van der Geest: «Wir wollen den nahenden Frühling geniessen, und der findet um diese Jahreszeit in den unteren Lagen statt. So beginnt unsere Tour beim Bahnhof Lachen am Obersee. Uns lockt das Stöcklichrüz (1245 m.ü.M.) mit seiner tollen Aussicht.»

Mit etwa 900 Metern Steigung werden wir heute auch etwas für die Sommerfitness tun. Nach dem Start in Lachen führt der Wanderweg nur wenige Minuten durch bebautes Gebiet; gleich nach der Autobahnunterführung verlässt die Route schon den Asphalt. Sie führt über zunächst sanft, dann zügig ansteigende Weiden nach oben.

Der Lärm der Autobahn wird bald übertönt durch das fröhliche Gezwitscher zahlreicher Singvögel. Die Wiesen sind erst mässig grün, wenige Blümchen zeigen das definitive Ende des Winters an. Nach einer knappen Stunde über schmale Pfade und entlang sprudelnder Bäche erreichen wir den Bräggerhof, wo ein voller Parkplatz anzeigt, dass es Sonntag ist. Wir werden nicht mehr lange alleine sein.

Blick zurück nach Lachen (Fotos: Andrea)
Der Blick zurück nach Lachen (Fotos: Andrea van der Geest)

Die Route führt weiter über offene Weiden zu einem schönen Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über den Zürich- und den Obersee, die Linthebene und zur noch sehr winterlichen Speergruppe erlaubt. Auch die Wägitaler Gipfel strecken bereits ihre Nasen hervor.

Schwyzer Alpenkunst
Schwyzer Alpenkunst
Die dunstige Linthebene. Im Hintergrund Säntis, Speer, Federispitz und rechts die Wägitaler Gipfel
Die dunstige Linthebene. Im Hintergrund Säntis, Speer, Federispitz und rechts die Wägitaler Gipfel

Keine zwei Stunden nach dem Start erreichen wir über einen breiten Grasrücken das Stöcklichrüz mit seinen zwei Gipfelkreuzen. Die Szenerie verändert sich komplett. Der Blick wird frei auf die Glarner, Schwyzer und Obwaldner Alpen. Unter uns schimmert der Sihlsee fahl unter dem milchigen Föhnhimmel. Es fühlt sich hier sogar etwas alpin an, letzte Schneereste kämpfen gegen die Sonne.

Das Stöcklichrüz und der Blick zu den Alpen, rechts die Mythen
Das Stöcklichrüz und der Blick zu den Alpen, rechts die Mythen
Wägitaler Parade, überwacht vom Glärnisch
Wägitaler Parade, überwacht vom Glärnisch

Es ist warm, wir verweilen gerne etwas auf dem Gipfel. Dann folgen wir dem Gratverlauf, im leichten Auf und Ab wandern wir mal durch offenes, mal durch leicht bewaldetes Gelände in Richtung der Chörnlisegg.

Wie anders die Eindrücke beim wechselnden Blick nach Norden und nach Süden doch sind! Dort die grossen Seen in der zersiedelten, flachen Landschaft, hier das friedvolle, voralpine Gelände mit seinen Streusiedlungen rund um den Sihlsee, umrahmt durch die eisstarrende Alpenkette.

Es ist hübsch auf der Chörnlisegg…
Es ist hübsch auf der Chörnlisegg…

Es läuft sich leicht, und bald erwartet uns die feine Beiz der Chörnlisegg, die sich allerdings am heutigen Weissen Sonntag fest in der Hand katholischer Festgesellschaften befindet. Trotzdem bekommen wir etwas zu trinken und ein Stück Kuchen.

Zürich im Dunst, St. Meinrad hell
Zürich im Dunst, St. Meinrad hell

Wir setzen die Wanderung fort und passieren das Hochmoor über St. Meinrad, das sich allerdings noch ziemlich kahl präsentiert. Im Mai wird es hier um die Wette blühen, ein Augenschmaus, den ich aus dem letzten Jahr noch in bester Erinnerung habe.

Auch in St. Meinrad wimmelt es von hübsch beblumten Mädchen, die brav vor den Kameras der Eltern und Göttis posieren. Wir stechen hinunter nach Pfäffikon und folgen dem sanft absteigenden Wanderweg durch den Wald. Etwas erstaunt betrachten wir die vermoosten Panzersperren der Etzerstrasse und schmunzeln ob dem Täfelchen der «Stiftung Schwyzer Festungswerke», die sich offensichtlich dem Willen der Natur widersetzt, die Spuren des Zweiten Weltkriegs zu verwischen.

Panzersperren aus dem Zweiten Weltkrieg
Panzersperren aus dem Zweiten Weltkrieg

Wenig später strahlt uns eine selig lächelnde Dame an und fragt, ob sie hier richtig sei auf dem Jakobsweg. Wir bejahen höflich, aber ich werde etwas nachdenklich ob so viel Religion an einem Tag….

Der Wanderweg führt nun immer steiler zum See hinunter, und schon bald passieren wir die bekannte Luegete-Beiz. Dann begrüsst uns der Autobahnlärm und das nicht wirklich attraktive Siedlungsgebiet des steuergünstigen Pfäffikons. Der Weg zum Bahnhof ist aber nicht mehr weit, und wir sind dankbar für die schöne Frühlingswanderung. Danke für die Fotos Andrea!

Anreise: Mit dem ÖV nach Lachen.

Anforderung: 16 km km, 925 m auf- und abwärts, 5 ½ Stunden.

Route: PDF von SchweizMobil

Edwin van der Geest

Der Zolliker Edwin van der Geest ist ein begeisterter Wanderer. Er beschreibt regelmässig seine Lieblingstouren, die sich insbesondere für gut trainierte Wandersleute eignen.

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