TV-Sport hält uns gesund

0 KOMMENTARE

Balz Spörri: «In den nächsten Wochen kommt eine geballte Ladung Sport auf uns zu: Eishockey-WM in Tschechien, Champions League-Final im Wembley, Fussball-EM in Deutschland, Tour de France, Wimbledon und schliesslich die Olympischen Spiele in Paris.»

In den nächsten Wochen kommt eine geballte Ladung Sport auf uns zu: Eishockey-WM in Tschechien, Champions League-Final im Wembley, Fussball-EM in Deutschland, Tour de France, Wimbledon und schliesslich die Olympischen Spiele in Paris.

So manche(r) wird Stunden vor dem Fernseher verbringen und sich am Ende ärgern, wieviel Zeit er wieder verplempert hat. Doch halt. Hier kommt die gute Nachricht: Sport ist gesund. Und zwar nicht nur für Sportlerinnen und Sportler, sondern auch für die Zuschauer.

Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Studie der japanischen Universität Waseda. Ein Team um Shintaro Sato ging der Frage nach, welche Auswirkungen es auf die Zuschauer habe, wenn sie Sport schauen. Dazu wählten die Forscher drei unterschiedliche Ansätze. Sie studierten bereits vorhandene Daten, führten eine Online-Befragung durch und untersuchten die Hirnaktivitäten von 14 Personen, während ihnen Ausschnitte von Wettkämpfen vorgespielt wurden.

Generell, so fanden die Forscher heraus, steigert es das Wohlbefinden, sportliche Wettkämpfe zu verfolgen. Das bemerkenswerteste Ergebnis ergab die Messung der Hirnaktivitäten. Sport zu schauen, löst offenbar einen Belohnungskreislauf im Gehirn aus, was ein gutes Befinden fördert. «Um sein Wohlbefinden langfristig zu steigern, kann es ein wirksames Mittel sein, regelmässig Sport zu schauen, vor allem populäre Sportarten wie Fussball», schreibt Shintaro Sato.

Nun soll hier aber nicht verschwiegen werden, dass es auch Studien gibt, welche auf Gefahren des Sportschauens hindeuten. So wurden zum Beispiel während der Fussball-WM 2018, bei der Kroatien Zweiter wurde, in einem kroatischen Spital 15 Prozent mehr Patienten mit Herz-Kreislaufproblemen eingeliefert als üblich. Eine Folge der Aufregung?

Für die meisten Zuschauer, so schrieb der Arzt Robert Shmerling von der Harvard Medical School kürzlich in einem Blog-Beitrag, seien diese Gefahren klein. Zuschauern mit Herz-Kreislauf-Problemen rät der Arzt als Vorsichtsmassnahme aber unter anderem, sich beim Alkoholkonsum und bei salzigem Junk-Food zurückzuhalten. «Und denken Sie stets daran», sagt Shmerling, «Sport ist nur ein Spiel!»

Studie: The Joy of Sports: How Watching Sports Can Boost Well-Being

Blog-Beitrag: Can watching sports be bad for your health?

Balz Spörri (geb. 1959) lebt als Journalist und Autor in Zürich.

WIR FREUEN UNS ÜBER IHREN KOMMENTAR

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

13 − zehn =

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht